Von Bernd Rippert
Am Sonntag mobilisiert die NPD-Jugend JN zur Demo (13 Uhr ab Hauptbahnhof). Dagegen stellen sich Linke, SPD, Grüne und DGB (13 Uhr, Roter Turm).
Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (54, SPD) eröffnete den Reigen mit der Kranzniederlegung am Friedhof. Schüler zeigten auf dem Neumarkt Kunst, es gab dort Theater, Graffiti und Friedenstexte.
Eine Andacht in der Lutherkirche sowie der Friedensgottesdienst in St. Jakobi erinnerten an den Bombenhagel. Zur Verständigung luden Spiel und Spaß an der Stadthalle ein.
Spannend war der Rundgang auf den Spuren der Täter. "Chemnitz nazifrei" zeigte sechs Stationen der Unterdrückung.
Darunter Kaufhaus Schocken und die ehemalige Freimaurerloge, heute Annen-Oberschule. Fernando Jahnke (17) vom Stadtschülerschaftsrat erklärte den 150 Teilnehmern, dass die Loge 1936 geschlossen und in ein Anti-Freimaurermuseum umgewandelt wurde.
Der Rundgang endete mit einer Demo am "Nischel". Unter den Rednern war die Grüne Bundestagsabgeordnete Monika Lazar (48). Sie sagte, dass Sachsen "besondere Probleme mit Rechtsextremismus" habe und "kontinuierlicher Protest" wichtig sei.
Viele Menschen schlossen sich den "Friedenswegen" von vier Kirchen zur Kundgebung am Neumarkt an. Hier stand das Friedenskreuz, zeigte Bilder und Zahlen zur Bombardierung der Stadt (3 715 Tote).
Mit dabei Christoph Magirius (78), Superintendent zur Wendezeit: "Gedenken an die Opfer und Gedanken zum Schutz des Friedens gehören zusammen."
[Quelle: mopo24.de/...chemnitz-erinnert-an-die-opfer-der-bomben]