Thor Steinar ist ein Erkennungsmerkmal unter Nazis, mit den Erlösen wird die rechtsextreme Szene direkt mitfinanziert. Wir begrüßen daher, dass die Betreiber in einem Vergleich mit dem Vermieter den Rückzug zum 30.06.2009 erklärt haben und es danach vorerst keine Thor-Steinar-Filiale mehr in Leipzig gibt. Kritisch ist allerdings zu sehen, dass die Firma Mediatex das Verfahren immer weiter in die Länge gezogen hat.
Großen Anteil an dem Erfolg haben auch die vielen engagierten Leipzigerinnen und Leipziger die mit zahlreichen Aktionen auf die unerträgliche Situation aufmerksam gemacht haben. Rechtsradikale Ideologien und ihre Symbole müssen öffentlich geächtet werden. Es ist zu hoffen, dass auch in anderen Städten die Marke Thor Steinar aus den Läden verschwindet.
Dabei ist nicht nur die Marke Thor Steinar ein Problem, auch andere Modemarken wie etwa Erik and Sons, werden als Identifikationsmerkmale einer rechten Gesinnung getragen.
Die Vermieter müssen für diese Problemlage sensibilisiert werden, um solche kostspieligen Gerichtsverfahren in Zukunft zu verhindern.
Auch das Problem der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit in Leipzig wird damit nicht gelöst. Zumal Thor Steinar nach dem Einsteigen eines arabischen Investors in der Szene ohnehin in Verruf gerraten ist.
Vielmehr ist es notwendig, die Aufklärungsarbeit an Schulen und Bildungsstätten zu intensivieren und dem rechten Gedankengut den Nährboden zu entziehen. Das ist in Leipzig noch nicht in ausreichendem Maße der Fall.
Es bleibt daher zu hoffen, dass auch die Stadt aus dem Verfahren die richtigen Lehren zieht und engagierter gegen menschenfeindliches Gedankengut in jedweder Form vorgeht. Das Nahziel ist, dass die Rechtsradikalen aus dem Leipziger Stadtrat gehalten werden. Das Fernziel ist die Zurückdrängung dieses Gedankenguts.