Von Nadja Erb
Mit Störchen haben sie es versucht und mit totaler Nichtachtung - ohne großen Erfolg. Den Parteien gelingt es nicht, die NPD in Mecklenburg-Vorpommern zu entzaubern. Zeit für neue Strategien gegen Braun, sagen manche.
7,3 Prozent hatte die NPD in ihrem Modell-Land Mecklenburg-Vorpommern noch 2006 eingefahren. Ein Schock. Diesmal sollte alles anders werden: SPD, Grüne, CDU und Linke hatten sich fest vorgenommen, den Rechtsextremen in fünf Jahren mühevollem landespolitischen Klein-Klein den Boden zu entziehen und ihnen dann im Wahlkampf den letzten Todesstoß zu verpassen. Das gemeinsame Ziel: den Wiedereinzug der Braunen verhindern.
Gelungen ist das nicht. Experten machen eine Vielzahl von Gründen für den anhaltenden Erfolg der NPD aus. "Die Partei hat sich ein Stammwählerpotenzial aufgebaut, dass seit Jahren stabil ist", sagt Gudrun Heinrich, Rechtsextremismus-Expertin am Institut für Politik und Verwaltung der Universität Rostock. Dazu kämen Protestwähler, die sich von der demokratischen Gesellschaft abgehängt fühlten. Vor allem im ländlichen Raum versuche die NPD zudem, sich als Kümmerer-Verein darzustellen, sagt Heinrich. Experten beobachten schon seit langem, dass die NPD gezielt Präsenz zeigt dort, wo sonst kaum noch jemand ist. Dass sie Jugendclubs, Kitas und Bürgersprechstunden organisiert in Dörfern, wo es so etwas nicht mehr gab. "Sie unterhalten Bürgerbüros auch dort, wo demokratische Parteien nicht vorkommen", sagt die Rechtsextremismus-Expertin der Grünen im Bundestag, Monika Lazar. Hier müsse die demokratische Politik aufholen und dazu lernen... [lesen]
Quelle: www.fr-online.de