Leipzig. Es war der fünfte genehmigte Aufmarsch der Legida in Leipzig. Sowohl auf Seiten des rechtslastigen Bündnisses als auch bei den Gegendemonstranten lässt der Zuspruch nach. Die Versammlungsbehörde schätzt, dass am Montagabend 500 Menschen bei Legida auf dem Augustusplatz waren. Auch unabhängige Beobachter halten diese Zahl für realistisch. In der Vorwoche waren es noch etwa 650. Doch auch bei den Protestzügen waren wesentlich weniger Gegendemonstranten als noch vor einer Woche zugegen. Die Polizei sicherte das Geschehen mit etwa 1500 Beamten ab.
Erstmals seit längerem durfte Legida wieder durch die Stadt laufen. Über den Ring ging es zum Wintergartenhochhaus. Immer wieder wurde der durch ein zweireihiges Polizeiaufgebot abgesicherte Marsch durch die Gegendemonstranten gestoppt. Aufgrund einer Blockade in der Querstraße führte der Zug über die Salomonstraße Richtung Augustusplatz. In Höhe Großer Brockhaus wurde der Aufzug erneut blockiert. Die Polizei räumte dort die Strecke. Weiterhin sammelten sich laut Lagezentrum am Johannisplatz zahlreiche Gegendemonstranten, die von der Polizei abgedrängt wurden. Der Legida-Aufzug erreichte gegen 21:15 Uhr den Augustusplatz.
Während der Abschlusskundgebung wurde es nochmals brenzlig, als sich Protestierer und Legida-Anhang, nur durch eine Reihe von Beamten getrennt, gegenüberstanden. Der Abzug geschah dann weitaus zügiger als in den Vorwochen. Die Polizei hatte mit einem Großaufgebot den Georgiring abgesperrt. Binnen Minuten waren die Islamkritiker am Hauptbahnhof.
Wie Polizeisprecher Uwe Voigt am Abend gegenüber LVZ-Online mitteilte, seien am Rande der Demonstrationen vier Verstöße gegen das Versammlungsgesetz und zwei Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz festgestellt worden. Weiterhin gab es vier Fälle von Körperverletzung, zwei Fälle von Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und in einem Fall eine Beleidigung. Es habe keine Gewahrsams- oder Festnahmen gegeben. Drei Polizeibeamte wurden verletzt. Noch bis in die Nacht waren Polizisten im Einsatz, um die Lage in der Stadt abzusichern.
Insgesamt sei die Demonstrationen friedlich verlaufen ein. Jedoch hätten zahlreiche Teilnehmer aus der Legida-Versammlung, die dem rechten Spektrum und dem Fußballumfeld zuzuordnen seien, äußerst "verbalaggressiv und provokant" in Richtung der Gegendemonstranten agiert, hieß es in einer Mitteilung vom Montagabend.
Quelle: www.lvz-online.de/.../legida-und-proteste/.../fuenfter-legida-aufmarsch-in-leipzig