HDJ-Verbot: überfälliger Schritt

Pressemitteilung, 31.03.2009

Zum Verbot des rechtsextremen Vereins "Heimattreue Deutsche Jugend e.V." (HDJ) erklärt erklärt Monika Lazar, Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus:

Wir begrüßen das Verbot der Nazi-Kinder- und Jugendorganisation "Heimattreue Deutsche Jugend e.V." als wichtige Maßnahme gegen den organisierten Rechtsextremismus.

Dieses Verbot war notwendig, weil die HDJ gezielt Kinder und Jugendliche in den rechtsextremen Dunstkreis zog. Zeltlager, Sportevents und Wanderungen wurden zur nationalsozialistischen Gewaltverherrlichung und für paramilitärischen Drill missbraucht.

Das HDJ-Verbot ist ein überfälliger Schritt. Es ist erfreulich, dass unsere jahrelangen Appelle gegen die Umtriebe dieser Organisation nun endlich bei der Bundesregierung Gehör gefunden haben.

Nach dem Verbot muss jetzt der nächste Schritt folgen: Mehr Prävention. Nazi-Gruppen konnten besonders dort erfolgreich sein, wo es an staatlichen und zivilgesellschaftlichen Angeboten mangelte. Besonders dort brauchen wir eigene demokratische Angebote. Dazu gehören Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche, Projekte gegen Rechtsextremismus, mehr Aufklärung an Schulen und gut ausgebaute Strukturen für die Jugendarbeit und -kultur vor Ort. Bund und Länder müssen ihre Zuständigkeiten ernst nehmen und diese Bereiche kontinuierlich und angemessen fördern.