Kritik an Absage von antirassistischer Aktion in Colditz hält an

Pressemeldung, freiepresse.de, 19.08.2009

Initiative aus Politikern und Gewerkschaften appelliert an die Stadt

Nach der Absage eines antirassistischen Fußballturniers in Colditz (Landkreis Zwickau) fordert eine Initiative aus Politikern und Gewerkschaften die Stadt zur Rücknahme ihrer Entscheidung auf. In einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung hieß es, Sicherheitsbedenken dürften nicht dazu führen, dass derartige antirassistische Veranstaltungen nicht stattfinden.

Die Stadtverwaltung hatte den Angaben zufolge die Nutzung kommunaler Sportflächen für die am 22. August vorgesehene Aktion gegen Rassismus und die rechtsextreme NPD "de facto" untersagt. Sie habe gefordert, dass die Veranstalter für jegliche Sachbeschädigung auf dem Sportplatz zwei Wochen vor und zwei Wochen nach der Veranstaltung haften sollten. Die Stadt sei nicht frühzeitig in die Planung einbezogen worden, hieß es zur Begründung.

Eine solche Haltung gebe den Rechtsextremisten recht und bestärke ihre durch Gewalt und Missachtung der demokratischen und rechtlichen Normen errungene Stellung besonders im ländlichen Raum, kritisierten die Unterstützer der Erklärung. In Colditz sei es immer wieder zu gewalttätigen Übergriffen durch Angehörige der Neonaziszene gekommen. Das Turnier habe deshalb ein deutliches Zeichen für mehr Toleranz und Demokratie setzen sollen.

Die von mehreren Vereinen und Initiativen organisierte Aktion sollte Teil der Kampagne "Meine Stimme gegen Nazis" sein. Deren Ziel ist es, den Wiedereinzug der NPD in den Landtag bei der Wahl am 30. August zu verhindern. Bereits am Freitag hatte die Grünen-Bundestagsabgeordnete Monika Lazar als eine der offiziellen Unterstützer der Kampagne in einem offenen Brief Bürgermeister Manfred Heinz (FDP) aufgefordert, das Turnier stattfinden zu lassen.

(ddp)

[Link zur Quelle]