Die islam- und ausländerfeindlichen Initiativen Legida und Pegida werden am kommenden Montag erneut in Leipzig aufmarschieren. Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) beteiligt sich am Gegenprotest.
Leipzig. Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) hat am Donnerstag der Initiative NoLegida für ihr Engagement gedankt. Das Informationsnetzwerk mobilisiert seit Monaten gegen die islam- und ausländerfeindlichen Aufmärsche von Legida und Pegida in der Messestadt. „Klare Haltung ist wichtiger denn je!“, erklärte Jung auf seiner Facebook-Seite und kündigte an, sich am kommenden Montag auch an den erneuten Gegenprotesten beteiligen zu wollen. „Rassismus widersprechen - immer und überall!“, so die Stellungnahme des OBM.
Legida und Pegida planen nach eigenen Angaben am Montag um 19 Uhr eine Kundgebung auf dem Richard-Wagner-Platz, auf der unter anderem Pegida-Chef Lutz Bachmann und Michael Stürzenberger von der rechtspopulistischen Partei „Die Freiheit“ sprechen sollen. Anschließend werden die laut Anmeldung beim Ordnungsamt 1000 Teilnehmer über Goerdelerring, Käthe-Kollwitz-Straße und Elsterstraße zum Waldplatz „spazieren". Danach geht es über Waldstraße, Gustav-Adolf-Straße, Leibnizstraße, Ranstädter Steinweg und Goerdelerring wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Pfarrer Wolff ruft zum Protest der Anwohner im Waldstraßenviertel
Der Gegenprotest gliedert sich am kommenden Montag wie gewohnt in mehrere Einzelaktionen. So haben NoLegida und die Initiative „Leipzig nimmt Platz“ ab 18 Uhr eine Kundgebung auf dem Platz vor dem Naturkundemuseum und ab 19 Uhr eine Kundgebung auf der Gustav-Adolf-Straße zwischen Ebert- und Waldstraße angemeldet.
Christian Wolff, ehemals Pfarrer der Thomaskirche, wird darüber hinaus eine Demonstration ab 18 Uhr vom Nikolaikirchhof bis zur Hainspitze (Zwischenkundgebung) und danach ebenfalls bis zum Naturkundemuseum anführen. Wolff ruft die Bewohner des Waldstraßenviertels dazu auf, die Teilnehmer von Legida und Pegida mit Beethovens „Ode an die Freude“ zu beschallen.
In einem gemeinsamen, unter anderem von Frank Kimmerle (Erich-Zeigner-Haus), Monika Lazar (Grüne), Britta Taddiken und Martin Hundertmark (beide Pfarrer Thomaskirche), Sebastian Krumbiegel (Die Prinzen) und Hassan Soilihi Mze (SPD Leipzig) unterzeichneten Schreiben heißt es nicht zuletzt: „Für uns sind Menschen, die in unserer Stadt Schutz suchen, keine Bedrohung. Im Gegenteil: Sie fordern unsere Solidarität und Empathie heraus. Darum setzen wir uns dafür ein, dass Flüchtlinge menschenwürdig behandelt werden.“
[ Quelle: www.lvz.de/...OBM-Jung-dankt-NoLegida-Rechter-Marsch-durchs-Waldstrassenviertel ]