Antisemitismus, Neonazismus, Fremdenfeindlichkeit und Sexismus sind Symptome der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. Dazu kommt die vermehrte Angst vor sozialen Unruhen. Wilhelm Heitmeyer hat in seiner Forschungsreihe "Deutsche Zustände" belegt, dass es eine Wechselwirkung zwischen der Angst vor dem sozialen Abstieg und der Zunahme von Abwertung von Minderheiten gibt. In den Zeiten der Krise wollen wir diskutieren, wie es damit aussieht. Ist unsere Gesellschaft noch zu retten? Ist der Neonazismus tatsächlich das größte Problem und wie kann er bekämpft werden? Was muss getan werden um die Menschenfeindlichkeit abzubauen? Ist in kapitalistischen Gesellschaften die Abwertung von gesellschaftlichen Randgruppen immanent? Und wie kann eine Lösung aus dieser Misere aussehen?
"Diese Fragen wollen wir an diesem Abend diskutieren", erklärt dazu Jürgen Kasek, Vorstandssprecher von Bündnis 90/Die GRÜNEN Leipzig.
"Daher freuen wir uns auch ganz besonders, dass mit Claudia Roth die Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die GRÜNEN ihr Kommen zugesagt hat."
"Die Verluste der NPD bei der Landtagswahl dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein Teil der Bevölkerung menschenfeindlichen Thesen und Argumenten zustimmt", erklärt dazu *Monika Lazar (sächsische Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus). "Gerade im ländlichen Raum, zeigt sich auch das Problem einer mangelnden Sensibilisierung der Verantwortlichen in den Räten und der Verwaltung. Beispiele hierfür sind die jüngsten Vorfälle in Colditz. Im Vorfeld des Nazi-Aufmarsches am 17.10. in Leipzig wollen wir Auswege diskutieren und deutlich zeigen, dass eine andere Gesellschaft möglich ist. Eine Gesellschaft der Toleranz und des Miteinander." so Lazar abschließend.