Leipzig. Im April brachten die Leipziger Stadträte Sören Pellmann und Adam Bednarsky (Die Linke) sowie Monika Lazar (Grüne) eine Vorlage in den Stadtrat, um den Unterhalt und den Ausbau der 62 von Vereinen gepachteten Sportstätten voranzubringen. 2,5 Millionen Euro stellt die Stadt jährlich zur Unterhaltung und zum Ausbau von Sport- und Trainingsflächen zur Verfügung. Es stellt den kommunalen Anteil dar, um weitere Drittmittel beispielsweise seitens des Freistaates zu erhalten.
Bund für Investitionsprogramm sensibilisieren
Ausreichend, um alle Sportanlagen in einen zeitgenössischen Zustand zu bringen, ist die Summe nicht. Allerdings liegen auch keine genauen Datenerfassungen vor. Um diesen "dringenden Handlungsbedarf" in Griff zu bekommen, tagte Ende März der Sportausschuss im Bundestag zum Thema "Sportförderung in den Kommunen" und lotete die Notwendigkeit und den Umfang der finanziellen Förderung seitens des Bundes aus. Vorgestellt wurde dabei der digitale Sportstättenatlas, der bundesweit Sportstätten und ihren aktuellen bautechnischen Zustand erfassen soll.
2019 erfolgte der Startschuss für dieses Projekt an der Koblenzer Hochschule. Im Auftrag des Bundesinstitutes für Sportwissenschaft untersuchte Lutz Thieme gemeinsam mit Vertretern aus Verwaltung, Wissenschaft, Politik, Vereinen und Verbänden, welche Faktoren für eine bundesweite Datenermittlung wichtig sind "eine bedarfsgerechte, nachhaltige Sportinfrastruktur zu erzeugen und andererseits helfen, insbesondere öffentliche Finanzmittel im Sportstättenbau zielgerichtet einzusetzen,“ so Ralph Tiesler, Direktor des Bundesinstituts für Sportwissenschaft.
Daher soll sich die Stadtverwaltung mit den methodischen Grundlagen des digitalen Sportstättenatlas auseinandersetzen und prüfen, ob die dort vorgenommenen Parameter für nachfolgende städtische Sportprogramme wichtig wären. Der erste Schritt wäre bereits, wenn die Stadt im ersten Quartal 2022 den tatsächlichen Investitionsbedarf der Sportstätten und Trainingsanlagen benennen kann. Für die Veränderung der aktuellen Zustände auf vielen Sportanlagen wäre die Erhöhung der Bundesmittel von großer Bedeutung. Oberbürgermeister Burkhard Jung soll daher als Präsident des Städtetages die Bundesregierung und den Bund für ein Investitionsprogramm sensibilisieren.
Autorin: Britt Schlehahn