Deutschland stellt 2019 50 Millionen Euro zur Förderung von Computerspielen bereit

Pressebericht, gamereactor.de, 09.11.2018

Im deutschen Bundestag gibt es neue Entwicklungen zum Thema Förderung digitaler Unterhaltung.

Die große Koalition hat sich diese Woche auf eine umfangreiche Strategie zur Förderung von Computer- und Videospielen durchgerungen. In der Verteilung des Bundeshaushalts 2019 wurden 50 Millionen Euro für die Computerspielförderung in der Bundesrepublik bereitgestellt, verantwortet wird der Fond vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Diese Entscheidung muss allerdings noch von der Europäischen Union bewilligt werden, bevor sich deutsche Entwickler um etwaige Unterstützung bewerben können. In unserem Nachbarland Frankreich und im Vereinigten Königreich Großbritannien wurden ähnliche Vorhaben in der Vergangenheit abgesegnet, allerdings dauerte die Prozedur jeweils eine Weile.

"Aktuell sind die Rahmenbedingungen für die Spiele-Entwicklung in Deutschland international kaum konkurrenzfähig. Jetzt muss es darum gehen, das konkrete Förderprogramm schnellstmöglich zu entwickeln und von der EU notifizieren zu lassen. Nur wenn der Games-Fonds kommt, haben wir die Chance, zu den internationalen Hotspots der Spiele-Entwicklung aufzuschließen.", erklärte Game-Geschäftsführer Felix Falk Gamesmarkt.

Was konkret mit diesen Geldern geschieht, darüber hat sich das Bündnis 90/Die Grünen bereits Anfang der Woche Gedanken gemacht und den Bundestag in einem Antrag dazu aufgefordert, eSports in Deutschland zu fördern. Die Grünen-Abgeordnete Monika Lazar erklärte Gamesmarkt, dass diese Maßnahmen dabei helfen sollen, eSport-Vereine hierzulande als Ehrenamt anzuerkennen (was bei Finanzierungsfragen eine Rolle spielt) und die Vergabe von Sportler-Visa zu erleichtern.

"Wir finden es gut, wenn sich Menschen in einem Verein zusammenfinden, um ihrem Hobby nachzugehen.", so Lazar. "eSport-Vereine sollen deswegen genauso von der Gemeinnützigkeit profitieren, wie andere Sportvereine. Internationale eSportlerinnen und eSportler müssen problemlos nach Deutschland für den Spielbetrieb einreisen können. Das Potential des eSports, Menschen mit und ohne Behinderung vergleichsweise leicht zusammenzubringen, muss weiter gefördert werden."

Autor:  Stefan Briesenick

[Quelle: www.gamereactor.de]