Leipzig - Der Leipziger Virologe Uwe G. Liebert sieht umfassende Tests in der Fußball-Bundesliga und auch eine nötige Isolation der Profis und Betreuer vor den Spielen als realistisch an.
"Wenn alle in einer Art Glaskasten sitzen und zwar getrennt voneinander, dann wäre das optimal", sagte der Leiter des Instituts für Virologie der Universität Leipzig in einem Bericht der "Mitteldeutschen Zeitung".
Demnach könne man mit Antikörpertests die Spieler bestimmen, die eine asymptomatische Corona-Infektion hinter sich haben und immun sind. Ein Test koste etwa 130 Euro.
Testet man nur vor Partien, würde das die Klubs jeweils knapp 4000 Euro pro Spieltag kosten.
Die nötigen Labor-Kapazitäten wären vorhanden, glaubt Kai Gutensohn, Chef Nord der amedes-Gruppe, die auch in Halle ein Labor unterhält und am Tag an die 1000 Corona-Tests durchführt.
"In Deutschland werden derzeit circa 110.000 Tests pro Tag durchgeführt. Ich würde - vom Moment ausgehend - sagen: Ja, wir können das leisten. Insbesondere an den Wochenenden, weil dann die Zusendungen aus dem ambulanten Bereich niedriger liegen", betonte Gutensohn.
Liebert stimmte dem zu: "Es ist auf jeden Fall machbar." Er gibt aber zu bedenken: "Im Moment würde ich dem Fußball raten: Überlegt euch das gut. Könnt ihr nicht noch ein paar Wochen warten? Dann hätten wir hoffentlich den Gipfel der Infektion überstanden."
Kritik kommt hingegen aus der Politik:"Wir müssen verhindern, dass wir mit vorschnellen Entscheidungen für den Fußball neue Infektionswellen schaffen", sagte Monika Lazar, sportpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag.
Sie betonte, dass es eine "Sonderbehandlung der Branche Profifußball" nicht geben dürfe.
[Quelle: https://www.tag24.de/sport/fussball/]