Die Partei Bündnis 90/Die Grünen hat das Verhalten der Bundesregierung anlässlich der jüngsten Ausschreitungen in Brasilien kritisiert.
Die Partei Bündnis 90/Die Grünen hat das Verhalten der Bundesregierung anlässlich der jüngsten Ausschreitungen im WM-Gastgeberland Brasilien kritisiert. "In Brasilien kracht es anlässlich der Fußball-WM ganz gewaltig und es liegt viel zerschlagenes Porzellan im Fußballladen", sagte Grünen-Sprecherin Monika Lazar: "Aber die Bundesregierung bleibt uninteressiert, obwohl es sich um das größte Sportereignis des Jahres 2014 handelt."
Die Grünen hatten im Vorfeld der WM eine parlamentarische Anfrage an die Bundesregierung gestellt, um Auskunft über die Zusammenarbeit der Bundesregierung mit den brasilianischen Behörden zu erhalten. Die Antwort sei ernüchternd ausgefallen, betonte Lazar. Der Innenausschuss des Deutschen Bundestages habe sich im April auf einer Brasilien-Reise ein Bild vom WM-Gastgeberland machen könne, die Folgen und Konsequenzen dieser Eindrücke fielen jedoch enttäuschend aus. "Die Bundesregierung wirkt teilnahmslos, aber reisefreudig", wetterte Lazar.
Auch wegen der anhaltenden Korruptionsverdächtigungen gegen den Weltfußball-Verband FIFA bestehe großer politischer Handlungsbedarf, meinte die Grünen-Politikerin. Bundeskanzlerin Merkel sollte ihren Fußball-Trip nach Brasilien zum ersten Gruppenspiel der deutschen Mannschaft am Montag gegen Portugal für konkrete Politik nutzen, so die Forderung der Grünen.
In Gesprächen mit der brasilianischen Staatspräsidentin Dilma Rousseff und anderen Staats- oder Regierungschefs könne man sich über wirksame Lösungen im Kampf gegen die Korruption im Sport abstimmen, so Lazar.
[Quelle: www.focus.de/sport/fussball/wm-2014/wm-proteste-in-brasilien-gruene-kritisieren-regierungsverhalten]