Wenn der Bundestag am 8. November zusammensitzt, steht auch der eSport auf dem Programmplan. Anlass dafür gibt ein Antrag von Bündnis 90/Die Grünen. Monika Lazar, Sprecherin für Sportpolitik, fasst den Konsens des Schreibens zusammen: "Wir Grüne wollen gute Rahmenbedingungen für den eSport in Deutschland schaffen."
Weiter heißt es, dass der Maßnahmenkatalog als Reaktion auf die Tatenlosigkeit von Union und SPD entworfen wurde, die im Koalitionsvertrag noch Versprechungen den eSport betreffend äußerten, diese bisher aber noch nicht eingelöst haben.
Gemeinnützigkeit bleibt ein Thema
In dem Antrag wird, wie so häufig in letzter Zeit, die Gemeinnützigkeit von eSport-Vereinen angesprochen. Der DOSB und die Bundesregierung sahen hier zuletzt keinen Handlungsbedarf. Die Grünen fordern dagegen eine Änderung der Abgabenordnung, wollen ehrenamtliche Arbeit in Vereinen mit eSport-Angebot anerkennen und eine Gleichstellung zum traditionellen Sport schaffen.
Auch das Visa-Problem kommt wieder auf den Tisch. In dem Punkt versprach die Bundesregierung bereits Anfang September ein vereinfachtes Antragsverfahren für eSportler. Den Grünen ist das aber nicht genug. Um Deutschland zu einem attraktiven Ausrichterland zu machen, soll die Einreise weiter erleichtert sowie längerfristige Aufenthalte ermöglicht werden.
Ersteres wurde erst vor wenigen Wochen bei der ESL One Hamburg wieder zum Problem. Zwei Pakistani wurde ein Visum zu spät ausgestellt, weshalb sie nicht mehr am größten Dota 2-Turnier Deutschlands teilnehmen durften. Zudem sollen die Veranstalter verstärkt auf den intensiven Stromverbrauch achten sowie CO2-neutral handeln.
Anti-Doping-Kampf, Sucht- und Gesundheitsprävention
Neben den Forderungen an die Bundesregierung nehmen die Grünen auch den organisierten eSport in die Pflicht. "Beim Anti-Doping-Kampf, Sucht- und Gesundheitsprävention oder Geschlechtergerechtigkeit im eSport muss der organisierte eSport Maßnahmen ergreifen", sagte Monika Lazar. Man wünsche sich "technische Lösungen innerhalb der Spiele", die präventiv wirken. Aber auch die Bundesregierung soll mit Aufklärungsgruppen helfen.
Autor: Christian Mittweg
[Quelle: esport.kicker.de]