Die Zahl der Todesopfer extrem rechter Gewalt stellt nur die Spitze des Eisbergs in Deutschland dar. 149 Menschen wurden von Nazis ermordet, nur weil sie nicht in deren abstruses Weltbild passten. Die Bundesregierung schönt jedoch diese Opferzahlen regelmäßig in ihren Stellungnahmen und redet stattdessen ein „Linksextremismusproblem“ herbei. Dabei müsste sich die christlich-liberale Koalition fragen, ob es vor diesem Hintergrund vernünftig ist, den Fonds für Opfer rechtsextremer Gewalt in einen „Extremismusfonds“ umzuwandeln.
Laut Verfassungsschutzbericht gibt es alle 26 Minuten eine rechtsextreme Straftat und alle acht Stunden einen neonazistischen Angriff auf Menschen. Gleichzeitig bangen unter Familienministerin Schröder Projekte und Initiativen für demokratische Kultur um ihre Zukunft. Statt ihre Förderung zu sicherzustellen, stellt die Ministerin sie unter einen linksradikalen Generalverdacht. Die Arbeit gegen Rechtsextremismus braucht auch langfristige Sicherheiten vom Bund. Es wäre unverantwortlich, wenn das Engagement von lokalen Initiativen, mobilen Beratungsteams und Opferberatungsstellen nach dem Auslaufen der Bundesprogramme vor dem Aus stünde.
Die Redaktion „Mut gegen rechte Gewalt“ und der Opferfonds „CURA“ der „Amadeu Antonio Stiftung“ haben heute eine aktualisierte Liste der Todesopfer rechter Gewalt vorgelegt. Seit 1990 sind nach ihrer Zählung 149 Menschen durch rechtsextreme und rassistische Gewalt getötet worden.
Mehr dazu erfahren Sie hier: www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/news/chronik-der-gewalt/149-todesopfer