Zur heutigen öffentlichen Anhörung "Entwicklung des eSports in Deutschland" im Sportausschuss des Deutschen Bundestages erklärt Monika Lazar, Sprecherin für Sportpolitik:
Klassischer Sport und eSport können in hohem Maße voneinander profitieren, daher sollten beide Seiten den Dialog auf Augenhöhe fortsetzen. Dies wurde nochmals in der heutigen Anhörung im Sportausschuss deutlich. Wir fordern, dass eSport-Vereine endlich gemeinnützig werden sollen.
Für die vielen Amateur-eSport-Vereine an der Basis bringt die Gemeinnützigkeit viele Vorteile: Weniger Bürokratie, steuerliche Erleichterungen, Zugang zu kommunalen Räumen und vieles mehr. So wollen wir das ehrenamtliche Engagement im eSport stärken, im Rahmen der Vereinsstrukturen Präventionsmaßnahmen fördern und auch der zunehmenden Kommerzialisierung im eSport etwas entgegensetzen. Auch für die zahlreichen Sportvereine mit eSport-Abteilungen muss endlich Rechtssicherheit geschaffen werden. Die Gemeinnützigkeit ist außerdem wichtig, damit der eSport-Bund Deutschland in Zukunft vom Deutschen Olympischen Sportbund aufgenommen werden kann.
Die Bundesregierung ist beim Thema eSport komplett ohne Kompass und fällt nur durch Kompetenz-Wirrwarr auf. Zwar spricht sich die Staatsministerin für Digitalisierung für eine komplette Anerkennung des eSports aus. Aber das für Sport zuständige Innenministerium blockiert und fühlt sich nur für Sportsimulationen zuständig. Wer für alle anderen eSport-Titel zuständig ist, bleibt trotz mehrmaliger Nachfragen offen. Auch die Koalitionsfraktionen machen keinerlei Anstalten, ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen und eSport "vollständig als eigene Sportart" anzuerkennen.
Wir haben einen umfassenden Katalog zur Förderung des eSports vorgelegt, der auch zahlreiche Vorschläge für Präventionsmaßnahmen bezüglich der Risiken der eSport-Entwicklung macht: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/055/1905545.pdf