Zur Verleihung der Heidi-Krieger-Medaille an Prof. Dr. Werner Franke für seine Verdienste im Anti-Doping-Kampf erklärt Monika Lazar, Obfrau im Sportausschuss:
„Ich gratuliere Werner Franke herzlich zu dieser Auszeichnung. Als einer der international führenden Anti-Doping-Kämpfer setzt er sich seit Jahrzehnten für einen sauberen Sport ein und hat schon manch harte Auseinandersetzung mit dem Sportsystem geführt. Werner Frankes Mut bei der Aufdeckung der Dopingfälle im Radsport etwa hat ihm nicht nur Freunde gebracht – umso höher ist sein unermüdliches Engagement zu schätzen, das er als fachkundiger Molekularbiologe und Krebsforscher mit wissenschaftlicher Expertise untermauert. Zudem hat Werner Franke als Erster überhaupt öffentlich darauf verwiesen, dass es auch in Westdeutschland ein staatlich gefördertes Dopingsystem gab.
Während Werner Franke sich heute feiern lassen kann, hat die Sportpolitik jedoch große Aufgaben zu bewältigen: Im Sportausschuss des Deutschen Bundestages stehen Verhandlungen über die Finanzierung der Nationalen Anti-Dopingagentur NADA an. Auszeichnungen wie diese erinnern uns daran, dass alle Bemühungen im Anti-Doping-Kampf in Deutschland konterkariert werden, wenn es nicht endlich gelingt, die NADA als finanziell abgesicherte Institution zu etablieren. Auch brauchen wir eine Fortführung der Studien über Doping in Deutschland nach 1990.
Der Doping-Opfer-Hilfe-Verein (DOH), als Initiator der Preisverleihung, verdient ebenfalls unsere Anerkennung. Er setzt sich für die Aufarbeitung des Unrechts ein, das jungen Sportlerinnen und Sportlern vorwiegend in der DDR im Namen des Sports angetan wurde. Wir Grüne haben in der vergangenen Wahlperiode einen Bundestagsantrag eingebracht, der die etwa 500 minderjährigen Opfer des staatlichen Zwangsdopings in der ehemaligen DDR durch eine Opferrente entschädigen soll.
[Den Antrag „Rente für Doping-Opfer in der DDR“ finden Sie hier.]