Konsequenzen aus den Vorfällen am Bundesstützpunkt Chemnitz ziehen - Volle Solidarität mit den Betroffenen!

Pressemitteilung, 25.02.2021

Im Fall um die Missbrauchsvorwürfe durch die Chemnitzer Turntrainerin Gabriele Frehse, gibt es neue Medienberichte, in welchen Turnerinnen ihre Vorwürfe untermauern. Zudem wurde das Thema gestern im Sportausschuss des Deutschen Bundestages besprochen.

Thorge Babbe, Sprecher der Grünen Chemnitz, kommentiert: „Man muss den Sportlerinnen dankbar sein, dass Sie mit ihren Erlebnissen an die Öffentlichkeit und die Medien gegangen sind. Sie haben unsere volle Unterstützung und Solidarität. Es ist unfassbar, dass in der Öffentlichkeit viele die Turnerinnen kritisieren und der Verein sich hinter die Trainerin Frehse stellt und nicht hinter die betroffenen Jugendlichen und Erwachsenen.

Die Vorwürfe der psychischen Gewalt gegenüber Minderjährigen und die Gabe von Medikamenten wiegen schwer und müssen aufgeklärt werden. Es ist daher begrüßenswert, dass die Staatsanwaltschaft ein Verfahren eröffnet hat.

Falls die aktuellen Medienberichte stimmen, dass sich Fr. Frehse trotz Freistellung in der Turnhalle befindet, wäre das ein Skandal. Es entsteht der Eindruck, dass der TSV Altendorf um jeden Preis an seiner Trainerin festhalten will.“  

Monika Lazar, sächsische Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/ Die Grünen und Mitglied des Sportausschusses berichtet aus der gestrigen Sitzung des Sportausschusses, in welcher sich der Thematik befasst wurde:

„Die gestrige Sportausschuss-Sitzung hat gezeigt, dass wir einen grundlegenden Kultur- und Strukturwandel im Leistungssport brauchen.

Eine vom Sport unabhängige, niedrigschwellige Anlaufstelle für von Gewalt und Missbrauch betroffene Athletinnen und Athleten, wie sie jüngst vom Athleten Deutschland e.V. gefordert wurde, ist dringend notwendig.

Die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen im Sport und den vom Bundesinnenministerium von den Sportverbänden geforderten Präventionsmaßnahmen muss evaluiert werden, sowie stärker und praxisnäher in der Aus- und Fortbildung der TrainerInnen verankert werden.

Die obligatorischen Maßnahmen in den Bereichen Anti-Doping und Prävention sexualisierter Gewalt müssen um Maßnahmen gegen Medikamentenmissbrauch und Diätzwang ergänzt werden. Hier ist auch das Bundesinnenministerium als Förderer des Leistungssports in der Pflicht.“