Zu den geplanten Einschnitten beim Bahnverkehr in Sachsen erklärt Monika Lazar, Leipziger Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen und selbst seit Jahren Berufspendlerin auf der ICE-Strecke Berlin – Leipzig:
Leipzig muss ICE-Knotenpunkt im Netz der Deutschen Bahn bleiben. Die geplanten gravierenden Streckeneinschnitte und verlängerten Zug-Taktzeiten sind kurzsichtig und inakzeptabel. Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Bahn das Streckennetz um Leipzig jahrelang ausbaut und optimiert, um es dann zu zerstören. Wer so mit Investitionen umgeht, braucht dringend betriebswirtschaftliche Nachhilfe
Die Umsetzung der Pläne wäre nicht nur verheerend für Sachsen. Ein Wegfall des Verkehrsknotens Leipzig hätte auf die gesamte Region Mitteldeutschland und darüber hinaus negative Auswirkungen. Das breit gefächerte Wirtschaftsnetzwerk, welches seit der Deutschen Einheit mit viel Engagement ausgebaut wurde, bekäme schnell Risse. Leipzig muss als gut angebundenes Wirtschaftszentrum erhalten bleiben. Wir können es uns nicht leisten, in der bevölkerungsreichsten Stadt Ostdeutschlands und vielen mit ihr verbundenen Regionen Firmen und Arbeitsplätze zu gefährden, weil die Bahn ihre technischen Probleme nicht löst. Auch für den Personenfernverkehr wäre die ICE-Abkoppelung Leipzig eine Zumutung.
Im Bundestag setze ich mich fraktionsübergreifend für einen Dialog in der Sache ein. Die Verantwortlichen in Bundesregierung, Sächsischer Staatsregierung und bei der Deutschen Bahn fordere ich auf, sich umgehend miteinander darüber abzustimmen, wie das geplante Desaster vermieden werden kann.