Zum Interview des sächsischen Innenministern Markus Ulbig am 11.6.2011 in der LVZ und seinen Äußerungen bzgl. des Trägerwechsels beim Fanprojekt Leipzig erklärt Monika Lazar, Leipziger Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/ Die Grünen:
Die Äußerungen von Minister Ulbig brüskieren sowohl die Stadt Leipzig als auch den DFB.
Beide Institutionen haben dem Trägerwechsel zugestimmt, ebenso hat die KOS (Koordinationsstelle Fanprojekte) das Konzept des neuen Trägers überprüft, ob es den Richtlinien des NKSS standhält. Dies ist der Fall, somit gibt es keine inhaltlichen Einwände gegen den neuen Träger.
Minister Ulbig muss begreifen, dass Fanarbeit kein verlängerter Arm von Polizei oder gar vom Verfassungsschutz ist.
In den Fanprojekten geht es um Pädagogik und Jugendsozialarbeit und nicht um Sicherheitsinteressen.
Der Freistaat Sachsen beteiligt sich erst seit einigen Jahren an der Drittmittelfinanzierung der sächsischen Fanprojekte. Wenn er jetzt aussteigt, wäre das Signal verheerend für die bestehenden Fanprojekte in Sachsen.
Nach den Peinlichkeiten mit der sächsischen „Extremismuserklärung“ für das Programm „Weltoffenes Sachsen“ macht Minister Ulbig jetzt die nächste Kampflinie auf, um kritische Initiativen mit Entzug von sächsischen Finanzen zu drohen und so mundtot zu machen.
Dieses Ansinnen ist angstbehaftet und undemokratisch und wirft wieder mal ein provinzielles und schlechtes Licht auf Sachsen.
Die Abgeordneten von Bündnis 90/ Die Grünen werden sich auf den betreffenden politischen Ebenen dafür einsetzen, dass der Trägerwechsel wie beschlossen durchgeführt werden kann.