Zur Demonstration gegen den Neonazi-Aufmarsch in Dresden am 13. Februar 2012 erklärt die sächsische Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die
Grünen Monika Lazar, Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus:
Der bunte, zivilgesellschaftliche Protest gegen den Nazi-Aufmarsch anlässlich des Jahrestages der Bombardierung Dresdens war ein voller Erfolg: Alle demokratischen Kräfte gemeinsam verhinderten mit vielfältigen Aktionen, dass die Nazis ihren geschichtsverfälschenden Opferkult öffentlichkeitswirksam pflegen konnten. Dank der friedlichen Blockaden konnten die Rechtsextremen nur eine sehr kleine Runde drehen.
Mit rund 1.500 Personen konnten die Nazis auch weit weniger Teilnehmer mobilisieren als noch in den vergangenen Jahren, obwohl sie sich diesmal auf ein Datum konzentrierten. Bereits 2010 und 2011 war der größte Nazi-Aufmarsch in Europa mit mutigen Protesten von Bürgerinnen und Bürgern gestoppt worden.
Es stimmt hoffnungsvoll, dass die immer erfolgreichere Strategie, rechtsextremen Menschenfeinden den öffentlichen Raum nicht zu überlassen, auch zunehmend auf breite Akzeptanz stößt. Dass jedoch kein Vertreter der Bundesregierung an den Protesten in Dresden teilgenommen hat, ist insbesondere vor dem Hintergrund der Ende letzten Jahres aufgedeckten rechtsextremen Mordserie schlicht armselig.