100 Jahre Frauentag – Gesetzlicher Rahmen statt warme Worte

Pressemitteilung, 07.03.2011

Anlässlich des 100. Internationalen Frauentages am 8. März 2011 erklärt Monika Lazar, Sprecherin für Frauenpolitik:

Am 100. Internationalen Frauentag blicken wir zurück auf ein Jahrhundert des Kampfes für mehr Rechte für Frauen. Wir haben viel erreicht, doch es liegt noch ein langer Weg vor uns. Denn echte Gleichberechtigung ist noch lange nicht geschafft. Ungerechtigkeiten erstrecken sich vom Zugang zu Führungspositionen, wo Frauen auf der Karriereleiter nicht vorankommen bis zum Niedriglohnsektor, in dem vor allem Frauen tätig sind.

Das musste auch Angela Merkel einräumen, die sich anlässlich des 100. Internationalen Frauentages in einer Video-Botschaft an die Menschen im Land wandte. Sie stellte fest, dass Deutschland bei Frauen in Führungspositionen im Ländervergleich sehr schlecht abschneidet. Ebenso gestand sie ein, dass die freiwillige Selbstverpflichtung zwischen Wirtschaft und Politik gescheitert ist.  

Nun will Merkel "zielorientierte Gespräche" mit der Wirtschaft führen und glaubt, so die Probleme lösen zu können.

Nach fruchtlosen Versuchen, den Frauenanteil durch freiwillige Selbstverpflichtungen zu erhöhen, muss die Politik endlich entschlossen handeln. Offensichtlich ist: Ohne gesetzliche Regelungen wird sich für die Frauen in Deutschland nichts ändern. Wir brauchen ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft, eine verbindliche Quote für Aufsichtsräte und Vorstände, gleichen Lohn für gleiche Arbeit und einen flächendeckenden Mindestlohn. Die Zeit drängt. Vom Internationalen Frauentag 2011 muss ein deutliches Signal ausgehen.