Frauen auf dem Arbeitsmarkt: Quote nur ein erster Schritt

Pressemitteilung, 19.07.2010

Zu den Äußerungen zum Thema Frauenquote und Entgeltgleichheit von Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, erklärt Monika Lazar, Sprecherin für Frauenpolitik:

Der Ruf nach einer verbindlichen Frauenquote in Führungspositionen der deutschen Wirtschaft wird lauter. Es ist erfreulich, dass sich nun auch die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes für gesetzliche Vorgaben ausspricht. Denn Führungspositionen in der deutschen Privatwirtschaft sind weiterhin fest in Männerhand. In Vorständen und Aufsichtsräten sucht man Frauen meist vergeblich.

Wir fordern eine verbindliche Frauenquote in den Aufsichtsratsgremien deutscher Aktiengesellschaften von 40 Prozent. Ziel muss eine paritätische Besetzung sein. Nach fruchtlosen Versuchen, den Frauenanteil durch freiwillige Selbstverpflichtungen zu erhöhen, muss die Politik entschlossen handeln.

Nicht nur bei Führungspositionen, auch am unteren Ende der Einkommensskala, besteht Handlungsbedarf. Frauen verdienen trotz gleichwertiger Arbeit immer noch etwa ein Viertel weniger als Männer und sind überdurchschnittlich im Niedriglohnsektor beschäftigt. Eine Regulierung der Leiharbeit und Mindestlöhne sind unerlässlich. Hiervon würden besonders Frauen profitieren. Wir fordern ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft, denn alle Frauen haben ein Anrecht darauf, dass ihre Arbeit wertgeschätzt und fair entlohnt wird.