Lohnungerechtigkeit überwinden

Pressemitteilung, 31.05.2010

Zu den heute vorgelegten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zum Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern erklärt Monika Lazar, Sprecherin für Frauenpolitik:

Auch im Jahr 2009 blieb Deutschland beim Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern in Europa unter den Schlusslichtern: Im letzten Jahr haben Frauen durchschnittlich 14,90 Euro pro Stunde verdient – das sind über vier Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. Der durchschnittliche Bruttoverdienst von Frauen lag 23 Prozent unter dem der Männer.

Von einem Weiterkommen sind wir noch weit entfernt: Überkommene Rollenbilder sind noch immer ein zentrales Hindernis bei der Vereinbarkeit von Familie und Karriere. Hinzu kommen massive informelle Bollwerke, die eine mehrfach abgesicherte "gläserne Decke" bilden und Frauen systematisch am Aufstieg hindern.

Freiwillige Selbstverpflichtungen und  Appelle  werden daran nichts ändern. Wir brauchen klare gesetzliche Regelungen für die Privatwirtschaft, damit die Entgeltgleichheit für Frauen endlich Realität wird.

Frauen sind überdurchschnittlich im Niedriglohnsektor beschäftigt. Eine Regulierung bei der Leiharbeit, ein gesetzlicher Mindestlohn und branchenspezifische Mindestlöhne darüber sind unerlässlich. Wir wollen endlich angemessene Löhne, denn alle Frauen haben ein Anrecht darauf, dass ihre Arbeit wertgeschätzt und fair entlohnt wird.