Einst war die Stadt Leipzig die Sportstadt der DDR. Hier befand sich - nicht nur - die Deutsche Hochschule für Körperkultur (DHfK), das sportmethodische Rückgrat für das Sportwunder der DDR, welches neben sportlichen Erfolgen auch sportmedizinisch auf Weltniveau war. Die negativen Folgen der systematischen Dopingnutzung ist auch weiterhin ein wichtiges Thema der Sportpolitik.
Wo steht die Sportstadt Leipzig im Spitzensport heute? Gemeinsam mit dem Leiter des Olympiastützpunktes Leipzig, Herr Dr. Winfried Nowack, besuchte ich die Sportstätten des Spitzensports in Leipzig. Nunmehr konzentriert sich dieser auf die Disziplinen Rudern, Kanurennsport, Kanuslalom, Leichtathletik, Judo und Wasserspringen. Vor Ort konnte ich mir ein Bild vom Sanierungsstand der Gebäude machen, der durchaus Fortschritte aufweist, aber längst nicht abgeschlossen ist. Beispielsweise sind die Entwicklungen im Bootshaus Burghausen mit dem Neubau eines Sozialgebäudes bemerkenswert, aber weitere Baumaßnahmen, wie die Erweiterung des Bootshauses, sind notwendig und begrüßenswert. In vielen Gesprächen mit Trainern und Aktiven konnte ich hinter die Kulissen des Leipziger Spitzensports blicken und bin auch zukünftig gern bereit, diesen zu begleiten und stärken.
Kurz darauf besuchte ich den Olympiastützpunkt Chemnitz. Gemeinsam mit Dresden, Klingenthal, Oberwiesenthal und Altenberg gehört dieser zu einem Stützpunktkomplex, in dem eine Vielzahl an Sportarten angeboten wird, darunter auch Wintersportarten wie z.B. Eiskunstlauf. Chemnitz zeichnet sich vor allem durch das Sportforum aus, in dem die Fußball-Frauenabteilung des CFC seine Heimspiele austrägt. Daneben gibt es auch eine historische Bahnradanlage. Die Probleme sind hier sehr ähnlich wie in Leipzig. Einige Anlagen sind renovierungsbedürftig. Insgesamt bin ich gespannt, wie sich die von Bundesinnenminister de Maizière angekündigte Spitzensportreform auf die sächsische Sportlandschaft auswirkt. Kürzlich erst hat ja die sächsische Landesregierung eine stärkere Beteiligung der Wirtschaft an der Finanzierung des Spitzensports gefordert. Eine blinde Bezuschussung bringt aber in meinen Augen nichts, wenn nicht ein sinnvolles Konzept dahinter steckt. Die Bundesregierung hat ein solches Konzept vollmundig angekündigt. Jetzt muss sie liefern.
Wie notwendig es ist, auch im Sport auf gesellschaftliche Herausforderungen zu dringen, zeigte sich bei einem Besuch weiterer Sportvereine in Chemnitz. Darunter war ein Sportverein, der in direkter Nachbarschaft mit der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende lag. Die Teilhabe von Flüchtlingen am Sport ist ein immens wichtiger Bestandteil sozialer Intergration in Kommunen. Hierfür müssen, das habe ich dort leider erfahren, noch viele Vorurteile und praktische Hürden abgebaut werden.