Begleitet wurde ich dabei von einem Vertreter des Jugendmigrationsdienstes sowie einem Mitglied des Kreisverbandes Nordsachsen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der auch vor Ort in der Fahrradwerkstatt ehrenamtlich tätig ist.
In der Einrichtung wohnen bis zu 15 Jugendliche, die von den SozialarbeiterInnen der Lucky Punch Jugendhilfe betreut werden. Die Jungs, die von den BetreuerInnen liebevoll "unbegleitete Abenteurer" genannt werden, stammen vorwiegend aus Afghanistan und Syrien und sind in der Stadt Leipzig oder im Landkreis Leipziger Land vom Jugendamt in Obhut genommen worden. In der Einrichtung leben sie in Zwei- bis Dreibettzimmern. Es wird gemeinsam gekocht und gegessen. Neben der Schule spielt vor allem der Sport eine wesentliche Rolle im Leben der Jugendlichen, da das Konzept der Einrichtung den Schwerpunkt auf Bewegung und gesunde Lebensweise legt.
Die BetreuerInnen berichteten vom Alltag der Jungs und auch von den zahlreichen bürokratischen Hürden und Löchern im Netz der Jugendhilfe, die es zu überwinden gilt. Insbesondere die Beschulung der Jugendlichen, die in der Regel nur noch ein bis zwei Jahre schulpflichtig sind, gestaltet sich nicht immer einfach.
Das "Haus Sehlis" bietet gute Bedingungen für die Unterbringung der Jugendlichen: Insbesondere das große Außengelände, das direkt an den Wald grenzt, bietet vielfältige Möglichkeiten der Beschäftigung und sportlichen Betätigung. In einer Fahrradwerkstatt werden gebrauchte, gespendete Fahrräder gemeinsam repariert und den Jungs zur Verfügung gestellt.