Deutscher Bundestag, 19. Wahlperiode, Drucksache 19/21907, 27.08.2020
Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Anna Christmann, Cem Özdemir, Filiz Polat, Monika Lazar, Kai Gehring, Margit Stumpp, Beate Walter-Rosenheimer, Katja Dörner, Erhard Grundl, Dr. Kirsten Kappert-Gonther, Maria Klein-Schmeink, Ulle Schauws, Charlotte Schneidewind-Hartnagel, Kordula Schulz-Asche, Canan Bayram, Britta Haßelmann, Tabea Rößner, Dr. Manuela Rottmann und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Die Corona-Krise hat nochmal auf herausragende Art und Weise die hohe Bedeutung von bürgerschaftlichem Engagement und einer engagierten Zivilgesellschaft aufgezeigt: Sei es durch die spontane Nachbarschaftshilfe, Vereine, die Masken genäht haben, Tafeln, die unter besonderem Hochdruck und neuen Bedingungen die Hilfe für Obdachlose hochgefahren haben oder die Gewaltschutz- und Konfliktberatung, die in der Lockdownphase deutlich stärkere Nachfrage erfahren hat.
Einen ganz besonderen Beitrag während der Pandemie leisten nach Ansicht der Fragesteller dabei auch MigrantInnenorganisationen und (post-)migrantische Initiativen (wie die neue deutsche organisationen e. V.), die sich in der Nachbarschafts- und Obdachlosenhilfe betätigen, sich weiterhin für die Belange von Geflüchteten in der Krise – im In- und Ausland – einsetzen oder auf die auch durch die Krise forcierte Diskriminierung und Rassismus hingewiesen haben, z. B. unter dem Hashtag #IAmNotAVirus. Die (post-)migrantischen Selbstorganisationen und Initiativen sind ein elementarer Bestandteil für die Gestaltung einer inklusiven Einwanderungsgesellschaft. Doch ihre finanzielle Förderung ist häufig prekär: Staatliche Unterstützung findet meist nur projektbezogen statt, viele (post-)migrantische Selbstorganisationen arbeiten auf Spendenbasis und mithilfe engagierter Ehrenamtlicher. Die sich daraus ergebenen Probleme haben sich während der Corona-Pandemie weiter zugespitzt (vgl. www.migazin.de/2020/04/23/corona-hilferuf-viele-migrantenorganisationen-aus/)... [Anfrage lesen]