Wenige Wochen vor der Fußballweltmeisterschaft der Frauen in Deutschland strebt die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen eine bessere Förderung des Frauen- und Mädchenfußballs an. In einem Antrag (17/5907), der am Donnerstag erstmals im Bundestag beraten werden soll, fordern die Abgeordneten die Bundesregierung unter anderem auf, sich für eine stärkere Präsenz von Frauenfußball in der öffentlichen Wahrnehmung und im öffentlich-rechtlichen Rundfunk einzusetzen. Die Spiele der Frauen-Bundesliga sollten neben der Männer-Bundesliga fester Bestandteil der Sportsendungen im gebührenfinanzierten Fernsehen werden. Ferner solle sich die Regierung für eine stärkere Förderung des Fußballs auch als Schulsport für Mädchen einsetzen.
Zur Begründung heißt es in dem Antrag, der große sportliche Erfolg der Fußballnationalmannschaft der Frauen in den vergangenen Jahren könne als ”geschlechterpolitisches Signal verstanden werden“. Sieben Europa- und zwei Weltmeistertitel hätten zu einer deutlich größeren Wahrnehmung des Frauenfußballs auf der Ebene des Spitzensports beigetragen. Erfolgreiche Spielerinnen ”in der vermeintlichen Männerdomäne Fußball“ nähmen eine ”wichtige Vorbildfunktion für Mädchen und junge Frauen ein“. Die am 26. Juni beginnende WM in Deutschland biete Chancen, weitere Entwicklungsimpulse zu setzen, schreiben die Grünen. Wie der Sport insgesamt könne Frauenfußball eine wichtige integrationspolitische Rolle spielen.