Flughafen Leipzig-Halle: Profit geht vor!

Der Nachtlärm rund um den Flughafen Leipzig-Halle ist für die Anwohnerinnen und Anwohner eine große Belastung.  Seit 2006 werden im Rahmen des Projekts SALIS (Strategic Airlift Interim Solution) Nachtflüge durchgeführt. SALIS war ursprünglich nur als Zwischenlösung gedacht. Ich habe die Bundesregierung gefragt und wollte u.a. wissen, wie lange SALIS fortgeführt wird und erhielt die Auskunft, dass Ende 2014 ein neuer Zwei-Jahres-Vertrag abgeschlossen wurde. Während also die Bundesregierung nach weiteren Wirtschaftssanktionen gegen Russland ruft, verkündete das Bundesverteidigungsministerium die Verlängerung des Kooperationsprojektes SALIS bis mindestens Dezember 2016. Profiteur dieses Deals ist die Firma Ruslan SALIS GmbH, welche durch die russische Unternehmensgruppe Volga-Dnepr Airlines (Russland) und Antonov Design Bureau (Ukraine) gegründet wurde. Die Firma leistet Charter-Flugdienste für EU und NATO-Partnerstaaten mit Flugzeugen vom Typ Antonov. Wenn es um diese Dienstleistungen auf dem Flughafen Leipzig-Halle geht, ist eine Sanktion also unerwünscht und politischer Druck gegen Putin scheinbar nicht mehr wichtig. Nachdenklich macht auch, dass beim Projekt SALIS die russisch-ukrainischen Verwerfungen wohl keine Rolle spielen, so lange hier der "Rubel rollt".

Meine Kommentierung der Antworten wurde in Artikeln aufgegriffen, siehe hier:
„Freier Himmel für Antonows - Luftverkehr von Leipzig/Halle“

„Antonovs fliegen weiter ab Schkeuditz“

Die beiden schriftlichen Fragen und die Antworten sind hier nachzulesen.