Bundestagsabgeordnete der Grünen informieren sich bei Neichener Firma Kupfer
Trebsen/Neichen. Mitglieder der Bundestagsfraktion Die Grünen bereisen im Rahmen ihrer Sommertour besonders den ländlichen Raum. Und so standen gestern die Abgeordneten Cornelia Behm, Monika Lazar und Stephan Kühn sprichwörtlich auf der Seuchenmatte bei Bauer Kupfer in Neichen.
Begleitet wurde das Polittrio von Matthias Wagner als Vertreter vom Regionalmanagement Leipziger Muldenland mit Sitz in Grimma. Schwerpunkt der ländlichen Stippvisite waren in Neichen erneuerbare Energien. Nicht von ungefähr wurde Bauer Kupfer von Christian Rebner als ein "Leuchturm" in Sachen Energiegewinnung bezeichnet. Weniger, weil auch er als Kupfers Architekt für Alternative Energiesysteme an diesem Projekt verdient. Vielmehr, "weil sich die beiden Brüder, Olaf und Uwe Kupfer, als Landwirte auch unternehmerisch engagieren, indem sie zukunftsorientiert investieren".
Aber so deutlich hätte er diese Einschätzung in der Runde gar nicht treffen müssen. Denn auch Cornelia Behm fand nur lobende Worte für das, was sie erklärt und vor Augen geführt bekam und es gar als die "Altersversorgung des Landwirtes" bezeichnete. Immerhin habe er im Herbst, also nach Fertigstellung der sich im Bau befindlichen Jungrinderanlage zwischen Neichen und Nitzschka, für eine Leistung von etwa 1,3 Megawatt Solarmodule auf all den Dächern des Landwirtschaftsbetriebes installiert und betreibt eine Biogasanlage, der demnächst eine Zweite folgen wird, erklärte Olaf Kupfer seinen Besuchern.
"Und das alles machen Sie, obwohl die Einspeisevergütung gesunken ist?" Eine Frage, die sich Cornelia Behm nicht verkneifen konnte. "Das rechnet sich nach wie vor. Wir sind da guter Dinge, denn die Solarmodule liegen auch nach ihrer Amortisierung noch lange auf den Dächern." Allerdings spürt Kupferauch Gegenwind, wenn es um die Erweiterung seines Betriebes geht. "Aber wo, wenn nicht hier in Deutschland, sollen landwirtschaftliche Erzeugnisse produziert werden", hält der Bauer seinen Kritikern entgegen. Und das könne nur im ländlichen Raum geschehen.
Für diese Argumentation bekam er Rückenwind aus den Reihen der Bundespolitiker. "Wir müssen die Nutzungskonflikte runterfahren", appellierte Cornelia Behm. "Den Leuten muss klar sein, wenn sie Milchprodukte verzehren wollen, müssen sich vor Augen führen, unter welchen Bedingungen das in der Region produziert wird. Dass als zweites Standbein alternative Energien gewonnen werden, von deren Nutzung auch die Region profitiert, kann man nicht kritisieren." Doch in dieser Sache erwartet Kupfer abschließend von der Politik, "das bedarfsgerechte Einspeisen von Energie zu fördern". Aber hier, so die Bundespolitiker, sei im nächsten Jahr mit einer Lösung zu rechnen.