Nach vielen Jahren des Darbens hat sich die Öko-Partei zumindest in den größeren Städten etabliert
Die Grünen hatten lange Probleme, im Osten Fuß zu fassen. 20 Jahre nach der Vereinigung der westdeutschen Partei mit dem ostdeutschen Bündnis 90 ist nun aber vor allem in den studentisch geprägten größeren Städten eine wachsende grüne Klientel entstanden.
Wie eine grüne Insel liegt der Palmengarten zwischen den lauten Hauptstraßen in der Leipziger Innenstadt. Im Garten eines am Rande des Parks gelegenen Theaters ist der Verkehrslärm allerdings, immer noch zu hören.
"Sachsen hat große Probleme im Umweltbereich. Es wird bei Investitionen zu viel auf Beton gesetzt«, ärgert sich Jürgen Kasek, der im Garten an einem Tisch sitzt und Kaffee trinkt. Dass sich der junge Mann bei den Grünen engagiert, ist unschwer zu erraten. Er trägt einen Pferdeschwanz, ein Cord-Jackett und Gesundheitslatschen... Die Grünen hatten schon seit den 1990er Jahren große Probleme, im Osten Fuß zu fassen. "Wir wurden zunächst als Westpartei wahrgenommen, die sich mit 'Schmetterlingsthemen' beschäftigt", erklärt die sächsische Bundestagsabgeordnete Monika Lazar. Viele Ostdeutsche fürchteten, dass durch die grünen Pläne zum Ausstieg aus der Braunkohleverstromung die ohnehin hohe Erwerbslosigkeit weiter ansteigen würde... [lesen]