Zum heutigen Abschlussbericht des Pilotprojekts „Anonymisierte Bewerbungsverfahren“ der Antidiskriminierungsstelle des Bundes erklären Volker Beck, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer und Sprecher für Menschenrechtspolitik, und Monika Lazar, Sprecherin für Frauenpolitik:
Jetzt ist die Zeit zum Handeln gekommen. Wenn der Abschlussbericht der eigenen Antidiskriminierungsstelle wirklich so positiv ausfällt, sollten grundsätzlich sämtliche Stellenausschreibungen des Bundes umgehend auf das anonymisierte Bewerbungsverfahren umgestellt werden. Denn warum sollte die Bundesregierung der Privatwirtschaft dieses Verfahren empfehlen, sich aber selber nicht daran halten?
Das anonymisierte Bewerbungsverfahren ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Nach den Ergebnissen der Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes haben Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren bessere Chancen, zu einem Gespräch eingeladen zu werden. Viel zu häufig wird heute bei der Stellenvergabe anhand unsachlicher Kriterien und nicht nach der fachlichen Qualifikation entschieden. Solche Diskriminierungen haben in unserer Gesellschaft nichts verloren.
Jetzt muss die Antidiskriminierungsstelle am Ball bleiben und die Bundesministerien und die Bundesregierung überzeugen, das anonymisierte Bewerbungsverfahren selber flächendeckend einzuführen.