Anlässlich des Spitzengesprächs der Bundesregierung mit den Personalvorständen der Dax-30-Unternehmen erklärt Monika Lazar, Sprecherin für Frauenpolitik:
Dieses Ergebnis kann die Ministerin nicht als Erfolg werten. Seit Jahren ist sie auf Irrwegen unterwegs. Die vorgestellten Pläne der DAX-Unternehmen beinhalten zwar Zielvorgaben, jedoch für jedes einzelne Unternehmen andere und in unterschiedlichen Zeiträumen. Die bisher bekannt gewordenen, sehr niedrigen Vorgaben zeigen, dass die vorgestellten Pläne keine gut durchdachte Strategie zur Gleichstellung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt sind, sondern eine Mogelpackung der Wirtschaft. Damit wird die gläserne Decke nicht durchbrochen. Ministerin Schröder muss ihrer Aufgabe gerecht werden und jene vertreten, für die sie zuständig ist: die Frauen.
Die fortdauernde Diskriminierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt schadet auch den Unternehmen. Bildungsinvestitionen werden vergeudet und kreative Potentiale der Belegschaft bleiben ungenutzt. Eine Neuverteilung von Aufgaben und Verantwortung kommt auch denen zugute, die heute allzeit erreichbar sein müssen. Geschlechtsspezifisches Berufswahlverhalten, Lohnunterschiede, sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind weitere Baustellen auf dem Weg hin zu einer Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt. Sie müssen von der Bundesregierung mit Nachdruck bearbeitet werden.
Seit 2001 gibt es in Deutschland eine freiwillige Vereinbarung zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft. Die daraus resultierenden Erfolge sind mehr als mager. Es ist nun endlich an der Zeit, die Unternehmen in die Pflicht zu nehmen. Wir fordern in unserem Gesetzentwurf eine gesetzliche Frauenquote für die Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen von mindestens 40 Prozent. Ziel ist eine paritätische Besetzung.