Anlässlich des Spitzentreffens zwischen Bundesregierung und den Arbeitsdirektoren der 30 DAX-Unternehmen erklärt Monika Lazar, Sprecherin für Frauenpolitik:
Ein Jahrzehnt nach der freiwilligen Vereinbarung zwischen Bundesregierung und Wirtschaft zur Förderung von Frauen in der Privatwirtschaft ist die Bilanz ernüchternd: Es hat sich fast nichts getan. Daran wird die Einladung der Bundesregierung, mit der Privatwirtschaft erneut Gespräche zu führen, alleine auch nichts ändern. Zu befürchten ist, dass es nur zu weiteren warmen Worten und freiwilligen Vereinbarungen kommen wird, ohne den Druck durch Sanktionen zu erhöhen. Es ist die übliche Strategie der Bundesregierung: Kommissionen einberufen, Thema aussitzen, nur nicht handeln.
Wir fordern eine gesetzliche Geschlechterquote in Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen von mindestens 40 Prozent und streben eine vergleichbare Regelung für Vorstände an. Ziel ist eine paritätische Besetzung.
Deutschland muss mit der europäischen Entwicklung Schritt halten. Im Moment hängen wir hinterher. Norwegen, Frankreich, Schweden und anderer Staaten gehen den richtigen Weg und haben gesetzliche Regelungen erlassen. Wer jetzt weiter auf Freiwilligkeit und Selbstverpflichtungen setzt, verzichtet auf kreative Potenziale, vergeudet Bildungsinvestitionen und schadet der deutschen Wirtschaft. Wissenschaftliche Studien belegen: Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen wirtschaftlichem Erfolg und der Höhe des Frauenanteils.