Zu den Presseberichten über die Ablehnung der Frauenquote durch deutsche Großkonzerne erklärt Monika Lazar, Sprecherin für Frauenpolitik:
Ministerin Schröder ist auf ganzer Linie gescheitert. Erst verweigerten sich die Unternehmen beim so genannten Quotengipfel einer gemeinsamen Erklärung mit dem Ministerium zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen. Nun wird auch die angeblich dort zugesagte Selbstverpflichtung der Unternehmen auf mehr weibliche Führungskräfte zurück genommen. Laut einer Umfrage der Financial Times Deutschland lehnen Metro, Henkel und Fresenius es sogar ab, konkrete Vorgaben für sich festzulegen.
Die Ministerin sollte endlich einsehen, dass sie mit all dem Gerede und freiwilligen Maßnahmen keinen Schritt vorwärts kommt. Erforderlich sind gesetzliche Regelungen, damit die Hinhaltetaktik der Unternehmen beendet wird. Dafür sprach sich auch die Mehrheit der Sachverständigen bei einer Ausschussanhörung zur Frauenquote am 11. Mai aus. Wir zeigen mit unserem Gesetzentwurf zur geschlechtergerechten Besetzung von Aufsichtsräten, wie es gehen kann. Wir fordern ab 2017 eine gesetzliche Geschlechterquote für Aufsichtsräte von mindestens 40 Prozent für börsennotierte Unternehmen und Unternehmen mit Arbeitnehmermitbestimmung.