Frauenquote: Bilanz der Selbstverpflichtung ernüchternd

Pressemitteilung, 01.07.2011

Zur Bilanz von zehn Jahren Selbstverpflichtung der deutschen Wirtschaft zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern erklärt Monika Lazar, Sprecherin für Frauenpolitik:

Seit zehn Jahren bewegt sich die Wirtschaft  bei der Frauenförderung kaum vom Fleck. Dass das Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend nun trotzdem bilanziert, man sei gut vorwärts gekommen, zeugt von erschreckender Realitätsferne.

Die Bilanz ist in jeder Hinsicht ernüchternd: Obwohl Frauen mittlerweile 56 Prozent der Hochschulabsolventen stellen, kommen sie auch nach zehn Jahren Selbstverpflichtung nicht in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft an. Selbst Staatssekretär Hecken musste anlässlich der Bilanz zugeben, dass Frauen dort nur "mit der Lupe zu finden" sind. Wenn die Bundesregierung weiter auf Freiwilligkeit setzt, verzichtet sie ohne Not auf kreative Potentiale und vergeudet Bildungsinvestitionen

Zahlreiche europäische Länder, seit kurzem auch Belgien, haben eine gesetzliche Frauenquote längst eingeführt – für die Chancengleichheit und die eigene Wirtschaft. Für so viel Weitsicht müsste die Bundesregierung allerdings ideologische Scheuklappen ablegen und unseren Gesetzentwurf unterstützen:

Wir fordern eine gesetzliche Geschlechterquote für die Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen von mindestens 40 Prozent. Ziel ist eine paritätische Besetzung.