Anlässlich der Freischaltung des bundesweiten Hilfetelefons ,,Gewalt gegen Frauen" erklärt Monika Lazar, Sprecherin für Frauenpolitik:
Das Hilfetelefon ist eine wichtige Ergänzung im Hilfesystem gegen Gewalt. Allerdings läuft die Initiative von Ministerin Schröder ins Leere, wenn die anschließenden Hilfestrukturen keine bessere Unterstützung erhalten. Die Schutzräume und Beratungsstellen vor Ort sind von zentraler Bedeutung für den nachhaltigen Erfolg des neuen Angebots. Nach Vorlage des Berichts zur Situation der Frauenhäuser und Beratungsstellen muss die Kommunikation mit den Ländern deutlich verbessert werden. Lokale Strukturen müssen gestärkt werden, da der Hilfebedarf bei erfolgreicher Umsetzung des Hilfetelefon-Angebots steigen wird. Der Bund darf die Verantwortung nicht länger von sich weisen und muss sich an einer Reform der Finanzierung beteiligen.
Das Bundesangebot ist auf eine Erstberatung ausgerichtet, es vermittelt an die lokalen Angebote. Damit sich die Situation nachhaltig verbessern kann, müssen Länder und Kommunen die Mittel aufstocken, etwa mit Verweis auf das vom Bund geschaffene Angebot Einsparungen vorzunehmen. Vielfach sind Zufluchtsstätten wie Frauenhäuser unterfinanziert oder werden von Ehrenamtlichen mit betrieben. Jahr für Jahr müssen diese Einrichtungen um ihre Existenz fürchten und Frauen aufgrund von zu wenig Kapazitäten abweisen.
Gewalt gegen Frauen ist kein individuelles, sondern ein gesellschaftliches Problem. Hilfe und Schutz bei Gewaltbetroffenheit ist eine staatliche Verpflichtung. Die Finanzierung des Unterstützungsnetzes muss bundeseinheitlich und bedarfsgerecht geregelt werden.