Zum Sachverständigengutachten für den Ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung erklärt Monika Lazar, Sprecherin für Frauenpolitik:
Das zentrale Ergebnis des Gutachtens heißt: Bis zur Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern ist es noch ein weiter Weg. Die konkreten Forderungen lauten: Minijobs abschaffen, Quote für Aufsichtsräte.
Das dürfte Ihnen bekannt vorkommen, Frau von der Leyen und Frau Schröder. Gleiche Forderungen stehen in unserem Positionspapier "Besser mit Frauen" und in unserem Gesetzentwurf zur Quote für Aufsichtsräte. Nehmen Sie die Handlungsempfehlungen Ihrer eigenen Kommission ernst und legen Sie diesen Bericht nicht in die Schublade. Nutzen Sie ihre Gestaltungsmöglichkeiten, damit wir der Gleichstellung in diesem Land endlich näher kommen.
Die Sachverständigen fordern eine Gleichstellungspolitik, die gleiche Chancen ermöglicht, dabei aber auch Raum für individuelle Wahlfreiheit lässt. Für den Arbeitsmarkt heißt das konkret, geringfügige Beschäftigungsverhältnisse nicht mehr zu fördern, Individualbesteuerung und Mindestlohn einführen. Die Entgeltungleichheit zwischen Frauen und Männern soll beseitigt werden. Bei der Vergabe öffentlicher Aufträge sind Maßnahmen zur Gleichstellung im Unternehmen zu berücksichtigen. Mit einer Quote für Aufsichtsräte und Führungspositionen soll die Stagnation in diesem Bereich aufgebrochen werden.
Auch für den Bereich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf macht die Kommission Vorschläge, wie den Ausbau der Kinderbetreuung, die Verbesserung der Verzahnung von familiärer und professioneller Pflege und eine Verlängerung der Partnermonate beim Elterngeld.
Gleichstellungspolitik kommt allen zu Gute. Die Sachverständigen sagen es klar und deutlich: Die Kosten des gegenwärtigen Nichtstuns übersteigen die einer zukunftsweisenden Gleichstellungspolitik bei Weitem.