Wir brauchen mehr Frauen auf den Chefsesseln. Eine verbindliche Frauenquote ist dafür der richtige Ansatz. Wir unterstützen grundsätzlich den Vorschlag der Familienministerin Kristina Schröder, nach dem Unternehmen künftig verbindliche Ziele für den Frauenanteil in ihren Führungspositionen festlegen sollen. Für ein Umdenken in der Wirtschaft werden aber 20 Prozent Frauenanteil in den Führungspositionen, welche Schröder als Ziel vorschweben, bei weitem nicht ausreichen.
In den Führungsetagen deutscher Unternehmen sind weibliche Gesichter immer noch Mangelware. Damit bleiben die fachlichen Fähigkeiten und Kreativität vieler gut ausgebildeter Frauen ungenutzt. Die Einschätzung von Kristina Schröder, es gebe in der Wirtschaft eine stetige Verbesserung, ist falsch. In den meisten Bereichen stagniert der Frauenanteil.Andere Länder sind hier viel weiter. Eine verbindliche Quote würde den Aufholprozess hierzulande beschleunigen und für die Unternehmen planbar machen. Daher fordern wir eine verbindliche Frauenquote von mindestens 40 Prozent in deutschen Aufsichtsräten bis 2017.
Damit Chefsessel für Frauen wirklich interessant werden, müssen sich aber auch Strukturen ändern. Das beginnt mit besseren Betreuungsplätzen für Kinder, mit einer modernen Familienbesteuerung und mit besseren Ausbildungs- und Aufstiegschancen für Frauen jenseits der klassischen Rollenbilder. Hier hat Schwarz-Gelb nichts zu bieten.