Am 16. September 2011 besuchte ich das Projekt "Löwenmütter" der JaRiKo-Sozialer Ring gGmbH in der Bornaischen Straße in Leipzig. Das Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, jungen, alleinerziehenden Müttern ohne Berufsausbildung und ihren Kindern zu helfen.
Die jungen Frauen bekommen Unterstützung bei der Suche nach einem Betreuungsplatz für ihre Kinder, entweder in Kindertagesstätten oder bei den beiden im Haus des Trägers arbeitenden Tagesmüttern.
Während des Projektzeitraumes durchlaufen die Mütter verschiedene Bereiche, von Hauswirtschaft über Küche, Möbelfundus, Altenpflege bis hin zur Kinderbetreuung. Nach einer Eingewöhnungszeit werden auch externe Praktika absolviert.
Leider gelingt es noch zu selten, für die alleinerziehenden Mütter im Anschluss auch reguläre Ausbildungsstellen zu finden. Es ist sehr bedauerlich, dass vielen Arbeitgebern der Mut fehlt, diesen jungen Frauen eine Chance zu geben, obwohl diese ihre Motivation und Zuverlässigkeit während des Projektes unter Beweis gestellt haben.
Trotzdem profitieren die Mütter und auch ihre Kinder insbesondere vom strukturierten Alltag im Rahmen des Projekts und von der Möglichkeit, bei Problemen Beratung und Hilfe in Anspruch nehmen zu können. Das Projekt "Löwenmütter" wird durch den Europäischen Sozial Fonds (ESF) und durch das Jugendamt der Stadt Leipzig gefördert.
Dass Alleinerziehende in Deutschland nach wie vor ein überdurchschnittlich hohes Armutsrisiko tragen, ist beschämend. Die schwarz-gelbe Sparmaßnahme, ALG II-Bezieherinnen das Elterngeld zu streichen, ist vor diesem Hintergrund das völlig falsche Signal. Wir Grünen stehen für eine moderne Familienpolitik, die Frauen eine eigenständige Existenzsicherung ermöglicht.