Nachdem Erik Marquardt 2015 mehrere Male mit seiner Kamera auf der Balkanroute unterwegs war, führte ihn sein Weg im vergangenen Februar nach Chemnitz, um im Rahmen eines Fotovortrages mit anschließender Diskussion im Weltecho von seinen Eindrücken zu berichten. Schon eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung kamen die ersten Interessierten. Bis 19 Uhr war der Raum bereits mit über 100 Menschen so gut gefüllt, dass wir später Kommende nicht mehr reinlassen konnten. Dieses große Interesse war überwältigend und zeigt, dass die Thematik viele Menschen umtreibt und wir mit der Veranstaltung einen wichtigen Nerv getroffen haben.
Erik zeigte in seinem Vortrag die beschwerliche Reise vieler Geflüchteter von der Türkei bis nach Deutschland. Seine Berichte über den Austausch mit Schleppern, gestrandeten Menschen auf Lesbos, ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und die Auseinandersetzungen mit der örtlichen Polizei verdeutlichten die Gefahren, der sich Menschen auf ihrer Flucht aussetzen, und veranschaulichten ihre Verzweiflung auf dem beschwerlichen Weg in ein hoffentlich besseres Leben. Mit viel Empathie und faktischem Wissen fesselte Erik sein Publikum. Er betonte, dass etwas zurzeit in der politischen Diskussion schief läuft und rief nachdrücklich zur Besinnung auf die Menschlichkeit in der politischen Debatte auf. Danach folgte eine Diskussion, die Zeit und Raum bot, sich mit mir und Erik zum Thema intensiv auszutauschen. Die Anwesenden nutzten die Gelegenheit, um auf ungeklärte Fragen Antworten zu bekommen.
Ein weiterer Höhepunkt war die musikalische Unterstützung der syrischen Band YouMa aus Chemnitz. Mit einer Gitarre, einer Querflöte, Percussion und Gesang umrahmten Youssef Bash, Mai Alkurdi und Maya Alkurdi die Veranstaltung. Das Publikum war begeistert, sodass YouMa nach der offiziellen Veranstaltung sogar noch einige Zugaben spielte.
Das große Interesse an unserer Veranstaltung hat uns positiv überrascht und uns gezeigt, wie wichtig und nötig ein offener und verständnisvoller Austausch über diese Thematik ist.