|
Pressemitteilung, 02. September
2005
Solidarpakt II: Eigenverantwortung der Länder
muss gestärkt werden
Zum neuerlichen Streit um die Neuausrichtung des Solidarpaktes
erklären Peter Hettlich, Sprecher der Arbeitsgruppe Ost, und
Monika Lazar, Mitglied im Forschungsausschuss:
Die Verschuldung der öffentlichen Haushalte in den neuen Ländern
ist dramatisch. Diese Situation ist nicht nur auf die besonderen
Herausforderungen der ersten Jahre nach 1989 zurückzuführen.
Sie ist auch in der aktuellen Finanzpolitik der Länder begründet.
Mit Ausnahme von Sachsen haben es die neuen Länder versäumt,
rechtzeitig Strategien zu entwickeln, um der demografischen Entwicklung
zu begegnen, langfristige Personalabbaukonzepte vorzulegen und Solidarpaktmittel
statt zum Stopfen von Haushaltslöchern für Investitionen
zu verwenden.
Eine Teilentschuldung würde den neuen Ländern zwar ein
wenig mehr Freiraum verschaffen. Sie würde aber auch den Reformdruck
deutlich bremsen. Wir sind der Ansicht, dass vor allem die Eigenverantwortung
der Länder gestärkt werden muss. Deshalb müssen die
neuen Länder
» langfristige Sanierungskonzepte für ihre Haushalte
vorlegen, die öffentlich diskutiert werden,
» Solidarpaktmittel für Investitionen in Bildung, Forschung
und Entwicklung sowie direkte Wirtschaftsförderung einsetzen
und
» wirksame Sanktionen bei der Fehlverwendung dieser Mittel
akzeptieren.
[zurück]
|
|