25.08.2005

Grüne lehnen Neubau eines Braunkohlekraftwerkblocks in Boxberg ab –
Klimaschutz muss weiter verfolgt werden

„Herr Jurk, nehmen Sie Ihr eigenes Wahlprogramm ernst: Kein Neubau eines
Braunkohlekraftwerkblocks in Boxberg!“ so Monika Lazar, sächsische
Spitzenkandidaten von Bündnis 90/ Die Grünen zum Besuch des sächsischen
Wirtschaftsministers Thomas Jurk in Boxberg.

Deutschland gehört weltweit zu den größten CO2 Verursachern. Pro Kopf
der Bevölkerung werden nur in den USA und Kanada deutlich mehr Klimagase
emittiert. In Deutschland ist Sachsen an der Spitze beim Anheizen des
Weltklimas. Die Hauptursache ist der hohe Braunkohleanteil an der
Stromerzeugung.

Für dieses Jahr wird Sachsen seine Klimaschutzziele um mehr als 20 %
verfehlen. Auch für die nächsten Jahre ist nicht absehbar, dass die
Emissionen sinken. Sachsen liegt mit einem Anteil von 7% an erneuerbaren
Energien deutlich unter dem bundesweiten Schnitt von 11%. „Sachsen muss
an seinen CO2-Minderungszielen festhalten und diese ehrgeiziger
umsetzen.“, so Peter Hettlich, sächsischer Spitzenkandidat. Ohne eine
drastische Reduzierung der Kohleverbrennung wird Deutschland und Sachsen
seine Klimaschutzverpflichtungen nicht erfüllen können. Der von
Vattenfall in Boxberg geplante Neubau eines Braunkohlekraftwerksblocks
ist da ein Schritt in die falsche Richtung.

„Wir fordern von Sachsens Regierung und von Wirtschaftsminister Jurk
alle Möglichkeiten zu nutzen, das zu verhindern“, so Monika Lazar weiter.
Die sächsische SPD fordert in ihrem Wahlprogramm, durch Einsatz
entsprechender Techniken den Energieverbrauch in den nächsten Jahren um
20% zu senken und zugleich den Anteil an erneuerbaren Energien auf 20%
zu erhöhen. Wenn die sächsische SPD ihr Programm ernst nehmen würde,
wäre die Erweiterung von Boxberg überflüssig. Der Kohlebedarf würde
soweit zurückgehen, dass weder Heuersdorf bei Leipzig noch weitere
Dörfer in der Lausitz zerstört werden müssten. Außerdem entstehen so
erheblich mehr Arbeitsplätze als die maximal 100 durch den Neubau in
Boxberg.

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