Pressemitteilung, 08. Dezember 2005

Trauer-Ort oder Nazi-Treff?

Ein Gedenkkreuz für die Opfer der Weltkriege, ein Ort der Besinnlichkeit in „altbewährter Nazi-Architektur“? Ist es ein Narr, der Schlimmes dabei denkt?

Zu den Plänen des Vereins „Gedächtnisstätte“ erklärt Monika Lazar, Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus:

Es verwundert, dass die Verantwortlichen nun fragen: Konnten wir es denn verhindern?
Wir fragen zurück: Haben Sie nicht nachgedacht, als Ihnen die Pläne, ausgerechnet in Borna einen solchen Gedenkplatz zu errichten, vorgestellt wurden? Hier gibt es keinen besonderen historischen Hintergrund für eine solche Gedenkstätte.
Ein zwölf Meter hohes Kreuz wozu? Jede Stadt und jede Gemeinde gedenkt auf ihre Art und Weise ihrer Opfer.
Und ausgerechnet die Firma des Oberbürgermeisters hat das Kreuz gebaut. Von Pikanterie kann da keine Rede mehr sein!

Der Imageschaden deutschlandweit für die Große Kreisstadt Borna, die auf keinen Fall öffentliche Plattform der Neonaziszene werden darf, ist schwer wieder gutzumachen. Wenn die Verantwortlichen weiter die Augen verschließen, wird Borna bald eine braune Metropole sein, in der die Rechtsextremen ihre Ansichten ungehindert vertreten und danach leben können.

Das darf die Zivilgesellschaft nicht zulassen. Die Stadtverwaltung und der Stadtrat müssen schnellstmöglich gemeinsam mit dem Landratsamt und den Initiativen gegen Rechts die Entscheidung rückgängig machen.

 

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