Newsletter
04/2019
zu Themen und Aktivitäten von Monika Lazar - Redaktion: Nina Lippmann |
Liebe MitstreiterInnen, liebe Freundinnen und Freunde,
Rechtsextremismus kostet auch heute noch Menschenleben in
Deutschland. Der versuchte Mord an Jüdinnen und Juden am höchsten
jüdischen Feiertag Jom Kippur, dem Versöhnungsfest, belegte dies
einmal mehr in besonders schockierender Weise. Nachdem der Täter mit
diesem Plan scheiterte, aufgehalten von einer Holztür statt von
Sicherheitskräften, wählte er seine Opfer nur scheinbar wahllos aus.
Die getötete Passantin war offenbar ein Zufallsopfer. Dass er
daraufhin den Gast eines Döner-Imbisses erschoss, weckt jedoch
furchtbare Erinnerungen an die rechtsterroristische Mordserie des
NSU, die acht Jahre nach dem Auffliegen des Trios noch immer nicht
vollständig aufgeklärt ist.
Erschütternd ist der Anschlag nicht nur wegen seiner Grausamkeit,
sondern weil der Täter aus der Mitte unserer Gesellschaft kommt, in
ihr sozialisiert wurde. Dort, wo antisemitische und rassistische
Einstellungen mittlerweile in hohem Maße zustimmungsfähig sind. Die
Demokratie steht unter massivem Druck von rechts. Und das im
Jubiläumsjahr der Friedlichen Revolution. Heute müssen wir die
demokratischen Errungenschaften noch einmal ganz neu verteidigen, für
die viele Ostdeutsche voller Enthusiasmus vor 30 Jahren erfolgreich
auf die Straße gingen. Während damals an den Runden Tischen
respektvoll und konstruktiv um die besten Lösungen gerungen wurde,
müssen wir heute den demokratischen Diskurs auf sachlicher Faktenbasis
einfordern, um dem irrationalen Hass den Nährboden zu entziehen. Wir
müssen uns auch fragen, warum bei vielen Menschen das Vertrauen in den
demokratischen Staat kleiner geworden oder teilweise verloren gegangen
ist.
In Bezug auf das in der DDR verübte Unrecht gibt es immerhin
Erfolge zu vermelden. So wurden Ende Oktober die
Rehabilitierungsgesetze für DDR-Opfer entfristet. Umso bedauerlicher
ist es, dass die Antragsfrist für eine Entschädigung nach dem Zweiten
Dopingopfer-Hilfegesetz zum Ende dieses Jahres ausläuft. Gerade im 30.
Jahr nach der Friedlichen Revolution finde ich es nicht
nachvollziehbar, dass sich Bundesregierung und Koalitionsfraktionen in
dieser Frage bisher nicht bewegen. Die Antragsfrist sollte um ein
weiteres Jahr verlängert werden, damit wirklich alle DDR-Dopingopfer
die Chance auf eine Entschädigung bekommen. Die Hoffnung stirbt
bekanntlich zuletzt – gerade zu Weihnachten, das wie kein anderes Fest
für Liebe und Hoffnung steht.
Ich wünsche Ihnen und euch allen besinnliche Feiertage und einen
guten Start ins neue Jahr.
Herzliche Grüße
Monika Lazar
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Veranstaltungen |
Bund-Länder-Europa-Treffen
gegen Rechtsextremismus am 21. Oktober
Alle acht Wochen wurde seit der Wiedervereinigung ein Mensch
durch rechte Gewalt getötet. Seit 2009 gab es 15.419 Betroffene
rechter Gewalt. In zwei Dritteln aller Fälle ist Rassismus das
Tatmotiv und damit statistischer Schwerpunkt rechtsextremer
Übergriffe. Diesen Befund liefert das bundesweite Monitoring
unabhängiger Opferberatungsstellen, das unser Referent Robert
Kusche, Geschäftsführer der RAA Sachsen und Vorstandsmitglied
im Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter,
rassistischer und antisemitischer Gewalt (VBRG), vorstellte... [lesen] |
Fachgespräch
Rechtsextremismus im Sport am 13. Dezember
Der Sport ist auch für Rechtsextreme attraktiv. Beim
Fachgespräch „Rechtsextremismus im Sport - Netzwerke,
Professionalisierung und Gegenstrategien“ haben wir mit
Expertinnen und Experten darüber diskutiert, welche
Maßnahmen wirken und wie Präventionsarbeit gelingen kann.
Im Fußball spielen sozialpädagogische Fanprojekte und
natürlich die Fanszenen selbst eine tragende Rolle. Beim
Rechtsextremismus im Kampfsport beobachten wir mit Sorge,
dass Hooligans und Neonazis Gewalt im Kampfsport
professionalisieren, gleichwohl ist die
Extremkampfsportszene nicht per se rechtsextrem... [lesen]
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Aktuelles aus dem Bundestag |
Debatte im Bundestag am 17. Oktober: Bekämpfung des
Antisemitismus nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle
Bündnis 90/ Die Grünen stellen sich allen Rassisten,
Antisemiten und Menschenfeinden mit aller Kraft entgegen. Wir
wollen, dass niemand aufgrund seiner Hautfarbe, Religion oder
sexuellen Orientierung in Angst leben muss. Der Täter von Halle
sieht sich in einem „Rassenkrieg“. Die Ideologie des völkischen
Nationalismus, vom Kampf gegen einen phantasierten angeblichen
„großen Austausch“, „Bevölkerungsaustausch“ oder eine
„Umvolkung“ verbindet alle rechtsextremen Strömungen und findet
sich auch in Reden verschiedener Landtags- und
Bundestagsabgeordneter der AfD... [lesen] |
Grüner Polizeikongress
„Polizei und Gesellschaft - heute und morgen“ am 22. November
Beim Grünen Polizeikongress der Bundestagsfraktion am 22.
November 2019 haben sich unsere Abgeordneten mit zahlreichen
Expertinnen und Experten aus Praxis und Wissenschaft,
Interessierten und Betroffenen ausgetauscht. In Workshops,
Streitgesprächen und Vorträgen diskutierten die rund 350
Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene innenpolitische
Fragen im Kontext aktueller sicherheitspolitischer Debatten.
Die Ergebnisse fließen jetzt in unsere parlamentarische Arbeit
ein. Gleichzeitig wollen wir den Dialog fortsetzen und
vertiefen...
[lesen]
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Rede vom 24.10.2019: "Rehabilitierung der Opfer von
SED-Unrecht"
[lesen]
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Parlamentarische Initiativen |
Kleine Anfrage „Gefahr durch rechtsextreme und
rechtsterroristische Strukturen in Deutschland 2019“
Orchestrierte Morddrohungen, Hass und Gewaltfantasien in
Chatrooms, "Feindeslisten" mit zehntausenden Einträgen und
immer neue Berichte über Schießübungen und Waffenlager zeigen:
Der Rechtsextremismus in Deutschland ist eine akute Bedrohung
für die Sicherheit unserer Gesellschaft. Auch der
Verfassungsschutzbericht führt für 2018 einen im Vergleich zum
Jahr 2017 weiteren besorgniserregenden Anstieg
rechtsextremistischer Gewalttaten um 3,2 Prozent auf. Diese
Bedrohung wurde seitens der Bundesregierung jahrelang nicht
ernst genug genommen und mit Blick auf den Vernetzungsgrad der
rechtsextremen Szene auch falsch analysiert...
[lesen] |
Kleine Anfrage „Schutz von
Hinweisgeberinnen und Hinweisgebern (Whistleblowern) im
Spitzensport“
Hinweisgeberinnen und Hinweisgeber im Sport gehen oft ein
hohes persönliches Risiko ein. Sport und Politik müssen diese
besser schützen. Die Bundesregierung und der DOSB sollten
schnellstmöglich aktiv werden und einen Gesamtbericht über
externe Ombudsstellen im Sport veröffentlichen. Es kann nicht
sein, dass es nur bei DOSB und DLV eine externe Ombudsstelle
gibt, an die sich Whistleblower wenden können. Das BMI ist
hier in der Verantwortung. Geld für Sportverbände aus
öffentlicher Hand sollte es zukünftig nur noch geben, wenn
diese externe Ombudsstellen einrichten. Hier sollte im Rahmen
der Spitzensportreform nachgebessert werden...
[lesen]
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Neues aus Sachsen |
„Über die Freiheit, frei zu sein“ Veranstaltung in
Plauen am 7. Oktober
Am 7. Oktober 1989 gingen in Plauen, einer kleinen Stadt im
Südwesten der DDR, über 15.000 Menschen auf die Straße für Freiheit und
Demokratie. Anlässlich des 30. Jahrestages der ersten großen
friedlichen Demonstration in Plauen hatte die Bundestagsfraktion von
Bündnis 90/Die Grünen am 7. Oktober 2019 unter dem Titel „Plauen 89/19
– Protest und Verantwortung “ zu Veranstaltungen eingeladen. Ein
wichtiges Fazit in den Gesprächen: Die Demokratie, die wir damals
gewonnen haben, gilt es heute zu verteidigen... [lesen]
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Presse |
Pressemitteilung vom 18.10.2019: Monika Lazar und
Ekin Deligöz: Demokratiefördergesetz jetzt!
[lesen]
Pressemitteilung vom 09.12.2019: WADA-Entscheidung richtig
und notwendig – doch Fragen bleiben offen
[lesen]
Zu den Pressemitteilungen [lesen]
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Termine |
Auf der Website von Monika Lazar haben wir eine Übersicht zu ausgewählten Terminen eingestellt, die fortlaufend aktualisiert wird: [lesen] |
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