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11.08.2005
Stoiber muss die Mauer in seinem Kopf niederreißen
Zu den wiederholten Äußerungen von CSU-Chef
Edmund Stoiber über die Ost-Wähler erklären Peter
Hettlich, Sprecher der Arbeitsgruppe Ost, und Monika Lazar, Mitglied
im Forschungsausschuss:
Pauschal allen Ostdeutschen Frustration zu unterstellen, ist eine
Unverschämtheit. Plumper geht es wirklich nicht. Genau wie
die PDS betreibt Stoiber damit die Spaltung unseres Landes, statt
eine gemeinsame Zukunft zu betonen.
Enttäuschte Menschen gibt es überall – auch in Bayern.
Wir sollten nicht vergessen, dass die Arbeitslosigkeit im Osten
doppelt so hoch wie im Westen ist. Natürlich ist der Osten
damit nicht die Insel der Glückseligen. Aber die große
Mehrheit der Menschen versinkt nicht in Frust und Lethargie, sondern
sucht nach Wegen, das Leben dennoch in ihrem Sinn zu gestalten.
Es sind genau solche Äußerungen, die im ganzen Land Politikverdrossenheit
schüren. Stoiber muss endlich die Mauer in seinem Kopf niederreißen.
Damit würde er dazu beitragen, dass in diesem Land eine sachliche
Diskussion über die Probleme im Osten und ihre Lösung
geführt wird. Und ob er es will oder nicht: Die Wahl wird nun
einmal im Osten entschieden. Angesichts des hohen Anteils von Wechselwählern
ist das pure Realität.
Es ist ein hilfloser Versuch von CSU-Generalsekretär Markus
Söder, mit Interpretationsversuchen Stoiber aus der Patsche
zu helfen. Stoiber hat mit den "Frustrierten" nicht Gysi
und Lafontaine gemeint. Auch wenn Söder die Entgleisung von
Stoiber in diese Richtung interpretiert sehen möchte: Aus dem
Zusammenhang geht klar hervor, dass er die Ostdeutschen meint.
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