04.05.2009
„Einheitsdenkmal ja, Patriotismus Nein“
Zur Diskussion um das Einheitsdenkmal erklärt die Leipziger Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/ Die Grünen Monika Lazar:
„Prinzipiell ist das Leipziger Einheitsdenkmal zu begrüßen. Es sollte aber nicht um die Fragestellung gehen, ob ein Denkmal errichtet wird oder ob nicht. Vielmehr muss die Frage in den Mittelpunkt gestellt werden, wie ein würdevoller Umgang mit der eigenen Geschichte aussehen kann. 20 Jahre nach der friedlichen Revolution zeigt sich, dass eben dieser angemessene Umgang noch nicht gefunden wurde.
Die Diskussion um das Einheitsdenkmal, dass dann noch patriotisch aufgeladen werden soll, verfehlt daher die Diskussion.
Unverständlich ist auch, dass ausgerechnet von der SPD eine solche Initiative kommt, deren Wirken in Leipzig dafür gesorgt hat, dass eben kein würdevoller Umgang gefunden wurde. Exemplarisch sei hier nur an die Wahl des Kulturbürgermeisters erinnert.
Leipzig und die Bundesrepublik braucht nicht noch mehr patriotische Denkmäler sondern eine umfassende gesellschaftliche Debatte zu den Ergebnissen der friedlichen Revolution.
Das Hantieren mit dem Wort Patriotismus in diesem Zusammenhang zeugt von wenig Fingerspitzengefühl. In einer Zeit in der die wirtschaftlichen Nöte zunehmen, den Menschen mehr Patriotismus zu empfehlen, befeuert die Abwertung von anderen gesellschaftlichen Minderheiten.
Einschlägige Studien von der Universität Bielefeld, belegen diese Wechselwirkung.
Gerade in dieser Zeit sollte man so ein sensibles Thema nicht derart grobschlächtig behandeln.“
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