07.04.2006
Rassistische Diffamierung von Sportlern muss bekämpft werden
Zu den rassistischen Veröffentlichungen der NPD gegen den DFB-Spieler Patrick Owomoyela deutsch-afrikanischer Abstammung erklärt Monika Lazar, Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus:
Bündnis 90/Die Grünen verurteilen die rassistischen Äußerungen gegen DFB-Spieler Owomoyela im WM-Planer der NPD auf das schärfste. Wir begrüßen, dass sich DFB und Owomoyela öffentlich wehren und Strafanzeige gestellt haben. Nur die offensive Auseinandersetzung zeigt den Neonazis, dass Ihre Ideologien in deutschen Fußballstadien nicht hingenommen werden.
Immer wieder geben rechtsextremistisch motivierte Vorfälle in unseren Fußballstadien Anlass zur Sorge. So griffen Fans des 1. FC Lokomotive Leipzig Polizeibeamte an und bildeten im Block ein Hakenkreuz. Der nigerianische FC Sachsen-Spieler Adebowale Ogungbure wurde von Hallenser Fußballfans bedroht. In Hamburg provozierten Chemnitzer Fans beim Ligaspiel des FC St. Pauli mit „Heil-Hitler-Rufen“ und stürmten türkische Läden. Solche Ereignisse sind keine Einzelfälle, sondern die unrühmliche Spitze eines großen Eisberges.
Deshalb reicht situationsbezogener Protest allein nicht aus. Wir benötigen klare Konzepte, um aufzuklären, Opfern von Rechtsextremismus zu helfen und eine „Re-Sozialisierung“ von Tätern zu ermöglichen. Die geplante Kürzung und inhaltliche Umwidmung der Civitas-Programme des Bundes ist angesichts der häufigen rassistischen Ausschreitungen absolut inakzeptabel. Bündnis 90/Die Grünen werden in den Haushaltsverhandlungen für langfristige Perspektiven in der zivilgesellschaftlichen Arbeit gegen Rechts kämpfen.
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