Pressemitteilung, 07. Dezember
2005
Bundesweites Zentrum für Nazis muss
verhindert werden
Zu den Plänen, in der sächsischen Stadt
Borna ein rechtsextremes Begegnungszentrum für Deutschland
zu eröffnen, erklärt Monika Lazar, Sprecherin für
Strategien gegen Rechtsextremismus:
Rechtsextremen darf keine öffentliche Plattform
geboten werden! Ein bundesweites Zentrum würde der weiteren
Vernetzung neonazistischer Aktivitäten dienen. In Borna treiben
Neonazis völlig unbehelligt die Eröffnung eines solchen
festen Treffpunktes voran. Die Naivität der Verantwortlichen
vor Ort ist erschreckend.
Ignorieren und Verharmlosen hat der NPD in Sachsen
bereits bei der Landtagswahl 2004 hohe Erfolge beschert. Im gesamten
Freistaat erzielte die NPD 9,2 % der Stimmen. Borna lag mit 10,7
% schon damals über diesem Durchschnitt. Ein fester Neonazi-Treffpunkt
in Borna würde die große Stadt zu einer etablierten braunen
Metropole in Deutschland machen.
Der Verein „Gedächtnisstätte“
treibt alle nötigen Vorbereitungen dazu voran. Gründerin
dieses Vereins mit Sitz im Kreis Herford (NRW) ist Ursula Haverbeck-Wetzel.
Laut NRW-Verfassungsschutzbericht wurde sie im Juni 2004 wegen Volksverhetzung
verurteilt. Ein Mitglied des Vereins hat bereits ein Grundstück
in Borna erworben.
Noch besteht das rechtsextreme Lager vielerorts
aus einzelnen Gruppen, die eher lose vernetzt sind. Ein bundesweites
Zentrum wird die Organisationsfähigkeit von Neonazis massiv
verbessern und mehr gemeinsame Aktionen ermöglichen. Das schädigt
nicht nur den Ruf Sachsens. Es erhöht auch künftige Wahlerfolge
von Rechtsextremen – und zwar deutschlandweit.
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