09.07.2009
Ineffiziente Kohlekraftwerke abschalten - Profen nicht anschalten!
Grüne begrüßen Überlegungen der Mibrag und fordern weitere Schritte.
Als einen Schritt in die richtige Richtung bezeichnen Bündnis 90/ Die Grünen die Überlegung der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft (Mibrag) das veraltete kleine Braunkohlekraftwerk Mumsdorf (85 MW) stillzulegen. Mit seinem überaus schlechten Wirkungsgrad gehört es zu den ineffizientesten Kraftwerken in Deutschland.
"Eine Abschaltung stellt eine notwendige Klimaschutzmaßnahme dar, da das Kraftwerk unnötig viel Kohlendioxid in die Luft bläst" so Monika Lazar, sächsische Bundestags-abgeordnete von Bündnis90/ Die Grünen. Als Ersatz für diese verschwenderische Strom- und Wärmeerzeugung sollten kleinteilige lokale Lösungen zur Anwendung kommen, die auf Basis von effizienter Kraft-Wärme-Kopplung laufen. Die Alternativen sind vielfältig - die Menschen und Unternehmen müssen keine Angst vor Versorgungsengpässen haben.
"Mit solchen Maßnahmen werden die richtigen Wege beschritten. Auf keinen Fall aber darf als Ersatz für Mumsdorf ein neues großes Braunkohlekraftwerk bei Profen gebaut werden.
Dieses Kohlekraftwerk bringt nicht nur keine neuen Arbeitsplätze sondern würde die CO²-Bilanz deutlich verschlechtern. Schon jetzt arbeiten zudem mehr Menschen im Bereich der erneuerbaren Energien in Sachsen als im Bereich der Kohleverstromung. Das Arbeits-platz Argument verfängt daher nicht. „Der Arbeitsmarktmotor in Sachsen sind die erneuer-baren Energien und nicht die veralteten Kohlekraftwerke“, so Lazar.
Da auch mit Förderung von Seiten der Bundesregierung nicht gerechnet werden kann, wie eine kleine Anfrage kürzlich dazu ergab, sollte erst gar nicht versucht werden hier ein neues Kraftwerk zu errichten. Das auch ein Energieunternehmen wie RWE, aufgrund der Unwirtschaftlichkeit der Kohleverstromung von neuen Kohlekraftwerken absieht, ist ein deutlicher Fingerzeig. Zum anderen erfordert die geplante Dreckschleuder mehr Kohle als der bestehende Tagebau bei Profen liefern kann. In der Konsequenz werden dann alle Hebel in Bewegung gesetzt, um einen neuen Tagebau bei Lützen aufzuschließen. Über 1000 Menschen würde die Mibrag im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füssen entziehen. Von ihrer Heimat bliebe lediglich ein Loch.
Das im 21. Jahrhundert immer noch über Zwangsumsiedlungen nachgedacht werde, ist ein Armutszeugnis für dieses Land, so Lazar weiter. Daneben fordert Jürgen Kasek, Vorstandssprecher von Bündnis90/ Die Grünen in Leipzig, vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung, dass die Stadtwerke Leipzig endlich Abstand von einer geplanten Beteiligung an Profen nehmen sollen.
„Es ist geradezu eine Verpflichtung für die folgenden Generationen, dass Profen verhindert wird“, so Kasek in einer Stellungnahme. Das geplante Kraftwerk sei nicht nur höchst unwirtschaftlich, sondern würde auch die Zukunft der folgenden Generationen gefährden. OBM Burkhard Jung, sei daher aufgefordert, alles zu tun um zu verhindern, dass die Stadtwerke sich an dem Irrsinnsprojekt beteiligen.
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