17.03.2009

Rechtsextremismus-Studie: Demokratische Vorbilder gesucht

Zur heutigen Vorstellung der aktuellen Ergebnisse der Studie "Jugendliche in Deutschland als Opfer und Täter von Gewalt" erklärt Monika Lazar, Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus:

Rechtsextreme Ideologien müssen viel entschiedener öffentlich geächtet werden. Besonders Jugendliche brauchen demokratische Vorbilder, die ihnen auf Augenhöhe begegnen und sie ernst nehmen. Hier stehen Eltern, Bildungseinrichtungen und Staat gemeinsam in der Verantwortung.

Wir begrüßen, dass endlich bundesweit repräsentative Zahlen über rechtsextreme Haltungen und Straftaten von Jugendlichen vorliegen. Damit ist eine Grundlage für abgestimmte Gegenmaßnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden gegeben.

Rassistische Einstellungen sind laut Studie unter Jugendlichen sehr weit verbreitet. Zwei Drittel der befragten Deutschen fanden, dass in unserem Land zu viele Migrantinnen und Migranten leben. Fast fünf Prozent der männlichen Schüler gaben eine Mitgliedschaft in einer rechtsextremen Gruppe beziehungsweise Kameradschaft zu.

Es verwundert, dass sich Innenminister Schäuble über die Ergebnisse "erschrocken" zeigt. Schließlich hat die CDU/CSU die Bundesprogramme gegen Rechtsextremismus verschlechtert und so eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Problem erschwert.


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